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Krankheit Kleintierschau abgesagt. Osterfelder setzen bei Kaninchenseuche und Vogelgrippe auf Prävention

Von Iris Richter 02.01.2017, 13:11
Daniel Kühn und Carsten Mienert (v.l.) vom Osterfelder Kleintierzuchtverein bei der alljährlichen Kleintierschau des Vereins vor zwei Jahren.
Daniel Kühn und Carsten Mienert (v.l.) vom Osterfelder Kleintierzuchtverein bei der alljährlichen Kleintierschau des Vereins vor zwei Jahren. Reinhold

Osterfeld - In Osterfeld wird es in diesem Jahr keine Kleintierschau geben. Traditionell lädt der Kleintierzuchtverein Osterfeld alljährlich am 1. Januarwochenende zu einer Ausstellung ins Vereinshaus der Kleinstadt ein, um dort die aktuelle Zuchtsaison zu beenden.

Seit fast 100 Jahren ließ der Osterfelder Kleintierzuchtverein kein einziges Mal seine Schau ausgefallen

Doch in diesem Jahr muss die beliebte Schau, auf der sowohl Kaninchen als auch Geflügel zu sehen sind, ausfallen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Vereins, der 2020 sein 100. Jubiläum begeht.

Grund für die Absage sind die im vergangenen Jahr grassierenden Tierkrankheiten, die Ausstellungen unmöglich machen, so der Vereinsvorsitzende Daniel Kühn.

Diese Krankheiten machen den Züchtern besonders einen Strich durch die Rechnung

So dezimierte die Kaninchenseuche mit den tödlichen RHD II-Virus die Kaninchenbestände zahlreicher Züchter. Der Osterfelder Vereinschef selbst verlor im vergangenen Frühsommer beispielsweise fast fünfzig seiner Tiere an die Krankheit. Auch andere Vereinsmitglieder hatten große Verluste zu beklagen.

Zum Ende des vergangenen Jahres machte dann auch noch die Vogelgrippe, die mittlerweile auch im Burgenlandkreis ausgebrochen ist, Haltern wie Züchtern das Leben schwer. Aufgrund dieser Krankheit besteht in Sachsen-Anhalt eine Stallpflicht für Geflügel.

Sperrbezirk im Burgenlandkreis

Der Burgenlandkreis hat zudem im Gebiet von Wettaburg/Beuditz, das nur wenige Kilometer von Osterfeld entfernt ist, einen Sperrbezirk festlegen müssen.

„Wir hatten die Einladungen an die Züchter, trotz Kaninchenseuche bereits herausgeschickt, weil unsere Schau ja immer auf zwei Standbeinen basiert“, berichtet Kühn. Bei den Kaninchen würden sich die Bestände langsam erholen, aber durch die Vogelgrippe sei nun die zweite Säule der Schau komplett weggebrochen. „Wir haben uns dann im Dezember entschlossen alles abzusagen. Es lohnt sich einfach nicht, zumal für die Nutzung des Saales auch Nebenkosten anfallen“, so Kühn, der selbst als Preisrichter für Kaninchen tätig ist und Anfang Dezember seine letzte Bewertung in der Zuchtsaison vorgenommen hat.

Krankheiten sind für Verein und Züchter eine Katastrophe

„Das vergangene Jahr war ein katastrophales Jahr für unseren Verein. Es gab noch kein Jahr mit einer solchen Häufung von Krankheiten“, schätzt Kühn ein. Nun hoffen die Osterfelder auf die Schau Anfang 2018. (mz)