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Kirschbergcenter Hohenmölsen Kirschbergcenter Hohenmölsen: Frischer Wind für Einkaufs-Meile

Von Anka Stolper-Heinike 31.03.2003, 18:04

Hohenmölsen/MZ. - Gründe für die geringe Akzeptanz gebe es viele, gesteht Robert Wittkopf. Der Münchener verwaltet das Objekt für den bayerischen Inhaber Jürgen Quinz. Wittkopf macht keinen Hehl daraus, dass in den Anfangsjahren des Kirschbergcenters Fehler gemacht wurden, die man aber teilweise nicht habe beeinflussen können. Ein jahrelanges schlechtes Managment durch eine Fremdfirma zum Beispiel. Auch die verkehrstechnische Lage des Centers hält er nicht für sehr günstig.

Bemühungen vom Eigentümer und der lange Zeit bestehenden Werbegemeinschaft im Center, das Haus attraktiver zu gestalten, gab es viele. Doch selbst Tanzveranstaltungen, Action-Shows auf dem Parkplatz, die Direktvermarktung von Markenwaren oder Verlosungsaktionen brachten nicht den Erfolg. Die Kundschaft blieb aus, Geschäfte gingen pleite.

Frischer Wind zog 1998 ein, als Quinz und sein Team alles selbst in die Hand nahmen. Mit Rewe fand man einen guten Partner, dessen Angebot den Hohenmölsenern offensichtlich zu gefallen scheint. Der Supermarkt werde deshalb auch um 300 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert, verkündet Matthias Frankenberger. Er ist neuer Center-Manager und betreut ähnliche Objekte in den neuen Bundesländern. Man wird ihn künftig montags von 13 bis 16 Uhr vor Ort sprechen können.

Dass sich in der modernsten Verkaufseinrichtung der Kleinstadt trotz schwacher Konjunktur etwas tut, sollen unmittelbar bevorstehende Veränderungen zeigen. "Wir stehen momentan mit Investoren in Verhandlungen", die im Erdgeschoss zwei Geschäfte auf einer insgesamt 1 700 Quadratmeter großen Fläche eröffnen wollen, verrät Wittkopf. "Dort, wo bis vor kurzem noch ein Bäcker im Obergeschoss seine Waren anbot, wird Ostern ein vietnamesisches Spezialitätenrestaurant eröffnen", äußert er. Besonders gut laufen seiner Meinung nach Fitness-Studio, Sparkasse, Apotheke und Drogerie.

Und damit auch die kleineren Geschäftsleute etwas vom Aufschwung spüren, streben Management und Verwaltung eine Senkung der Nebenkosten für die Mieter an, zum Beispiel durch neue Wartungsverträge. Wittkopf spricht sogar von einer Halbierung. Offen zeigt er sich auch für andere Nutzungen: Ausstellungen ortsansässiger Vereine zum Beispiel. Dringend suche man noch einen Physiotherapeuten, betont Robert Wittkopf und übt dann noch leise Kritik an den Hohenmölsener Stadtverantwortlichen. Leider habe man bei denen keine Lobby. Und das, obwohl man die 283 vorhandenen Parkplätze auch von Bussen der Gäste der Stadt oder Anwohnern nutzen lasse. Und die umfangreichen Grünflächen der Kommune pflege man kostenlos mit, gibt Wittkopf zu bedenken.