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Keiner sagt bescheid Keiner sagt bescheid: Straßenlaternen in Traupitz brennen zwei Wochen lang durch

18.04.2016, 10:53
Die Lampen leuchten nun nicht mehr tagsüber.
Die Lampen leuchten nun nicht mehr tagsüber. Hartmut Krimmer

Traupitz - Die Bewohner des kleinen Dorfes Traupitz in der Gemeinde Elsteraue sind verwundert. Zwei Wochen lang brennen die Straßenlaternen durchweg. „Tag und Nacht von früh bis spät“, meint Manfred Enke und fügt hinzu, dass das eine riesengroße Steuerverschwendung sei. „Für nichts ist Geld da, aber dann brennen die Lampen durchgehend. Das ist ein absolutes Unding“, so der Mann aus dem Dorf.

„Merkt das denn keiner?“

Das hellerleuchtete Örtchen kennt in der letzten Zeit kein anderes Thema mehr. Beim zufälligen Treff an der Bushaltestelle oder auf den Straßen wird sich munter darüber ausgelassen, welche sinnlose Kosten das Brennen der Beleuchtung verursachen würde. Enke selbst habe sich sogar den Spaß gemacht und alle Straßenlaternen durchgezählt. „Insgesamt sind es 27 Stück. Und sie sind sogar alle durchnummeriert. Alle - wirklich alle - davon sind seit zwei Wochen dauerhaft in Betrieb. Selbst bei strahlend hellem Sonnenschein“, so der Anwohner. Für ihn und seine Nachbarn ist es ein Rätsel, wie so etwas passieren kann. „Merkt das denn keiner“, fragt er sich.

Keiner meldet es

In der Gemeindeverwaltung der Elsteraue hat es tatsächlich keiner gemerkt. „Wie auch, wenn uns keiner informiert“, meint Dirk Kaufmann, Fachbereichsleiter Bauwesen. „Uns hat erst am 12. April ein Anruf erreicht und wir haben sofort gehandelt“, erklärt Kaufmann. Das zuständige Unternehmen wurde beauftragt, das zu prüfen, was sich jedoch als schwierig rausstellte, weil genau zu dem Zeitpunkt, als die Firma vor Ort war, die Lampen wieder aus gewesen sind. Dennoch blieb man dran und kontrollierte, so dass der Fehler am Ende der Woche gefunden werden konnte. „Es war ein Defekt in der Schaltung. Dieser ist jetzt behoben und die Straßenbeleuchtung sollte wieder ganz normal funktionieren“, so der Fachbereichsleiter.

Man hätte davon wissen müssen

Doch warum meldet sich keiner der Traupitzer Dorfbewohner direkt bei der Gemeindeverwaltung? Für Enke gab es keinen Anlass dazu, er meint, es wäre offensichtlich gewesen, dass das Licht brennt und man hätte davon wissen müssen. Wusste man aber nicht und Kaufmann betont, dass es wichtig ist, diese Informationen sofort an die Verwaltung weiterzugeben. „Hätten wir davon eher gewusst, dann hätten wir auch deutlich eher handeln können“, so Kaufmann.

Manfred Enke und seine Nachbarn aus der Traupitzer Dorfstraße sind nun glücklich, dass alles wieder ganz normal funktioniert und kein Geld mehr für sinnlose Beleuchtung verschwendet wird. Sie wissen jetzt ebenfalls, dass sie sich bei Problemen an die Gemeindeverwaltung wenden können. (mz/ior)