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Jugendfeuerwehren Jugendfeuerwehren: Ferienzeit und Wasser marsch!

Von Yvette Meinhardt 29.07.2014, 08:32
Ferienlager der Feuerwehren an der Saale: Wer wollte, der konnte mit den Booten über den Fluss fahren.
Ferienlager der Feuerwehren an der Saale: Wer wollte, der konnte mit den Booten über den Fluss fahren. Carlo Böttger Lizenz

Naumburg/MZ - Die Sonne knallt unbarmherzig auf die Zeltstadt, mehr als 30 Grad Celsius herrschen unter freiem Himmel, in den Zelten ist es wie in einer Sauna. Aus diesem Grund stehen Tische, Stühle, Bänke im Grünen. Zum 20. Zeltlager der Jugendwehren des Burgenlandkreises campieren 27 Jugendfeuerwehren mit rund 400 Mädchen und Jungen auf dem Naumburger Gänsegries. Am Sonnabend gab es zum ersten Mal einen Familientag mit vielen zusätzlichen Angeboten, Fahren mit Schlauchboot oder Go Kart, Bungee -Jumping und Vorführungen der DRK- Rettungshundestaffel gehörten dazu. Die Polizei lud zum Gurtschlittenfahren und zum Test mit Rauschbrille ein.

„Es ist einfach toll hier, wir waren in Bad Sulza baden, in Naumburg klettern und es gab Kino im Lager“, erzählt der elfjährige Ronny Heilmann von der Jugendfeuerwehr Schnaudertal. Auch Moritz Buschendorf findet „es total cool“. Gemütlich sitzt die Truppe in Campingstühlen vor dem Zelt, die Jungen schnitzen und lassen ihre Seele baumeln. „Ich bin seit fünf Jahren bei der Feuerwehr“, sagt der Zwölfjährige. Dabei hat der Nachwuchs aus dem Schnaudertal eine ganz eigene Variante des Campings entdeckt. Die kleinen privaten Zelte stehen im großen Mannschaftszelt, die sogenannte Zelt-in-Zelt-Variante.

Stammgäste in Naumburg

Für elf Kinder der Wetterzeuber Jugendwehr ist Melanie Klawonn verantwortlich. „Ich bin seit 13 Jahren bei der Feuerwehr, war auch schon im Zeltlager dabei. Doch jetzt bin ich Jugendwart und trage für den Nachwuchs Verantwortung“, sagt Melanie Klawonn. Besonders gut findet sie, dass sich die Kinder von Wetterzeube, Wittgendorf, Döschwitz und Bergisdorf kennenlernten und anfreundeten. Schließlich sei man eine Verbandsgemeinde und müsse im Notfall auch gemeinsam zu großen Einsätzen.

Nur ein paar Zelte weiter campieren die jungen Leute aus der Elsteraue. Reuden, Draschwitz, Minkwitz und Rehmsdorf sind die fünf Jugendwehren, die seit Jahren zu den Stammgästen in Naumburg gehören. So trifft man hier Silvia und Jürgen Fritz mit ihren Söhnen Tom und Eike. „Wir sind eine richtig große Feuerwehr-Familie, doch uns geht leider der Nachwuchs aus“, sagt Silvia Fritz. Sie ist stellvertretende Jugendwartin und auf dem Papier leitet sie die Kinderfeuerwehr. Die Krux daran: In Rehmsdorf fehlen die Kinder und so gibt es aktuell keine Kinderfeuerwehr im Dorf. Doch so mancher, der rein altersmäßig aus der Jugendwehr herausgewachsen ist, fuhr in diesem Jahr noch einmal mit.

Betreuer vor Ort

So sind am Ende fünf Jugendliche und neun Betreuer aus Rehmsdorf vor Ort. „Ich bin schon seit acht Jahren bei der Feuerwehr und bin am Freitag nachgekommen“, sagt Silvio Gürtler. Besonderes Geschick bewiesen die Rehmsdorfer bei der Nachtwanderung. Dabei gibt es verschiedene Stationen zu absolvieren. So müssen Kisten gestapelt, Bälle über eine Wippe balanciert und ins Ziel geworfen werden, mit Karte und Kompass die Orientierung gesucht, Bäume und Pflanzen erkannt werden. „Wir waren bei der Nachtwanderung die Besten und haben für Rehmsdorf den Pokal geholt“, sagt Sophie Wolf.

Die Nachtwanderung selbst haben Soldaten der Bundeswehr organisiert, so sind das Landeskommando Sachsen-Anhalt Süd, die Reservisten Kameradschaft Sankt Barbara Weißenfels seit Jahren verlässliche Partner bei der Organisation des Zeltlagers. Doch der Mann, bei dem die organisatorischen Fäden des gesamten Zeltlagers zusammenlaufen, ist Rüdiger Blokowski aus Zeitz. „Solch ein Lager durchzuführen ist eine große logistische Herausforderung und nur mit zahlreichen Partnern, Helfern und Sponsoren möglich“, sagt der Zeitzer.

Silvio Gürtler und Friedrich Biener zeigen den Pokal für Rehmsdorf.
Silvio Gürtler und Friedrich Biener zeigen den Pokal für Rehmsdorf.
Carlo Böttger Lizenz