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Japanischer Garten Japanischer Garten: Ein Garten im Industriegebiet

Von Angelika Andräs 03.06.2003, 18:30

Zeitz/MZ. - Man kann ihm und den anderen beiden japanischen Gästen bei der Arbeit zusehen. Gemeinsam mit Jinichiro Ume und Masateru Saito setzt er Steine, pflanzt Bäume und zieht dazwischen Wege. Sie legen den Japanischen Garten an, der zur Landesgartenschau 2004 in Zeitz eine besondere Attraktion sein dürfte. Ab und an trifft man die ernst und gesetzt dreinschauenden Männer auch bei Veranstaltungen in der Stadt. Aber am liebsten würden sie so gut wie rund um die Uhr arbeiten. Sonntag wie Feiertag. Denn ihre Arbeit ist ihnen vor allem Ehre und Verpflichtung. Eine sehr konzentrierte, engagierte Arbeit. Im Auftrag der Stadt Tosu, die man mit gutem Gewissen schon Partnerstadt von Zeitz nennen darf. Vor allem aber nehmen die drei japanischen Gäste ihre Aufgabe sehr persönlich.

Wenn es für sie eine Ehre ist, zu dieser Arbeit nach Zeitz geschickt worden zu sein, dann ist die Arbeit selbst für sie auch eine große Verpflichtung vor sich selbst. Sicher auch, weil sie nicht nur ihren Beruf ausüben, sondern sich der Natur und der Gartenbaukunst im Besonderen tief verbunden fühlen. Ume, der Leiter des kleinen Teams, hatte allerdings nicht von Kind an eine tiefe Beziehung zur Natur. Er studierte in einer tristen Industriegegend. Bis er Untermieter in einem Haus mit Garten wurde. Er genoss das neue Naturgefühl nicht nur, sondern es krempelte sein Leben um. Er ließ das Jurastudium sein und wurde Gartenbaumeister. Auf dem Weg dahin ist auch Saito. Sein Vater gehörte eigentlich in die Riege der Drei. Auch er hat eine Gartenbaufirma. Im letzten Jahr war er zu den Vorbereitungen für den Japanischen Garten in Zeitz. Nun schickte er den Sohn. Der hat ein Jahr in England hinter sich, wo er sich intensiv mit Englischen Gärten befasste. Bis ihn jemand fragte, warum er Englische Gärten bauen wolle, wo es doch in Japan so schöne Gärten gäbe. So kam er zu seinen Wurzeln zurück und baut Japanische Gärten. In Zeitz.