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Investition der Thüringer Mühlenwerke Investition der Thüringer Mühlenwerke: Mehr Platz für Mehl und Arbeitsplätze

Von Claudia Petasch 20.08.2016, 10:00
Spatenstich in der Thüringer Mühlenwerke GmbH
Spatenstich in der Thüringer Mühlenwerke GmbH René Weimer

Roda - Früher waren Müller immer weiß gekleidet und mussten kiloschwere Säcke schleppen. Heute sei das körperlich schwerste an der Arbeit des Müllers der Umgang mit der Maus am PC, sagt Peter Mühlschlegel mit einem Augenzwinkern und macht deutlich, wie sehr sich das Berufsbild inzwischen verändert hat. Es ist technisch anspruchsvoller geworden, hat mit der früheren Handarbeit nur noch sehr wenig zu tun.

2,5 Millionen Euro für Lagerhallen

Mühlschlegel ist Geschäftsführer der Thüringer Mühlenwerke GmbH im Gewerbegebiet Heidegrund-Süd bei Osterfeld. Seit mehr als 500 Jahren und mithin seit 16 Generationen besteht das Familienunternehmen mit Sitz in Thannhausen. 1991 übernahm es die Thüringer Mühlenwerke - damals noch in Camburg ansässig - von der Treuhand. 2003 verlagerte man den Produktionsstandort in das Gewerbegebiet Heidegrund-Süd. Und die Geschäfte laufen gut, deswegen benötigt das Unternehmen neue Lagermöglichkeiten. In den kommenden Monaten werden rund 2,5 Millionen Euro in zwei neue Lagerhallen investiert.

Mehl nach Kundenwunsch gefertigt

Die Kunden - zu denen die Industrie aber auch Handelsketten gehören - wollen immer kurzfristiger größere Mengen bestellen. Deswegen muss das Unternehmen mehr Produkte - die im Einzelhandel unter der Marke Weltgold oder Ulmer zu finden sind - vorhalten und will die Lagerflächen aufstocken. Hinzu kommt, dass die Handelsketten weiter wachsen, auch ins Ausland gehen und die Mühlenwerke als Produzent von Mehl und Paniermehl davon profitieren. Die Handelsketten verkaufen die Produkte meist unter eigenem Namen. Auch für diese Produktpalette brauchen die Mühlenwerke mehr Lagerfläche. Die Industrie und Großbäckereien - etwa Sinnack in Droßdorf - sind ebenfalls Abnehmer der hochwertigen Mehle. Die werden nach Kundenwunsch gefertigt und so ist nicht jedes Mehl gleich, sondern unterscheidet sich beispielsweise in der Körnung oder Farbe. Auch das erfordert eine höhere Lagerkapazität, erklärt der Geschäftsführer.

Auszubildende gesucht

Mit dem Ausbau des Werkes im Gewerbegebiet entstehen bis zu zehn weitere Arbeitsplätze, auch weitere Ausbildungsmöglichkeiten werden geschaffen. Bewerbungen können ab sofort an das Unternehmen gehen. Generell liege der Firma sehr viel daran, gut bezahlte Arbeitsplätze anzubieten. Das habe den Effekt, dass sich die Mitarbeiter in der Region niederlassen, Familien gründen und verwurzeln. Oder jene, die aus der Region kommen, hier gehalten werden. Und davon profitiere auch der Arbeitgeber, weil er auf seine Mitarbeiter zählen kann. Inzwischen werde es nämlich immer schwieriger, geeignetes Personal und Auszubildende zu finden, so Mühlschlegel.

Mitarbeiter und Rohstoffe aus der Region

55 Angestellte gibt es derzeit in der Firma. Es wird auch je nach Bedarf ausgebildet, zum Beispiel als Verfahrenstechnologe (der heutige Beruf des Müllers), im kaufmännischen Bereich oder als Maschinen- und Anlagenfahrer. Und so wie die Mitarbeiter kommen auch die Rohstoffe aus der Region. Mehr als 90 Prozent des Getreides wächst in einem Radius von 100 Kilometern um den Firmenstandort. Die Kunden, die die Produkte beziehen, befinden sich im Umkreis von gut 200 Kilometern. „Die Rohstoffe sind von hier, auch die Kunden sind hier, wir sind in der Region also gut angebunden“, fasst es Mühlschlegel zusammen. (mz)