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Integrative Kita Bad Kösen Integrative Kita Bad Kösen: Dank Petö-Heilmethode fällt Anja das Laufen leichter

Von Hans-Dieter Speck 23.07.2003, 15:58

Bad Kösen. - Ein erster Schritt sei die Arbeit mit der konduktiven Methode für die Tagesstätte gewesen, sagt Leiterin Marlies Kobinger. "Ein Wagnis, so etwas in einem Kindergarten zu machen, aber", zieht sie eine erste Bilanz, "Erfolge blieben bei täglicher Anwendung nicht aus." Das sieht auch Annett Schütze so. Die Mutter der sechsjährigen Anja registriert klare erste Fortschritte bei ihrer Tochter. Anja soll laufen lernen. Dazu werden multifunktionelle Therapiemöbel und Geräte verwendet, ein Sprossenstuhl beispielsweise für Anja.

"Die konduktive Förderung nutzt die Fähigkeit eines intakten Gehirns, einen neuen Weg zu finden, um Schädigungen auszugleichen", erklärt Esther Eszes den Grundgedanken der Therapie. Dabei übernimmt die Konduktorin die Aufgaben des Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden (Sprache), Motopäden (Bewegung), Sonderpädagogen, Erziehers, Pflegers und Lehrers eigenverantwortlich und ist für die körperlichen, geistigen und seelischen Belange des Kindes verantwortlich. Esther Eszes, die den ganzen Tag über im Kindergarten anwesend ist, ist inzwischen für alle Kinder eine vertraute Person geworden. Nun sind alle traurig, dass sie wieder in ihre Heimat geht. Sie ist dort verheiratet und will bei ihrer Familie sein. Die Kita "Sonnenschein" verabschiedete ihre Konduktorin mit einem Sommerfest. "Auch ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt Eszes. Die Kinder seien super gewesen und die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr gut, obwohl ja alles für sie neu war.

Hat die integrative Kita damit ein Ende gefunden? "Nein", sagt Leiterin Kobinger. "Es kommt wieder eine Konduktorin aus Ungarn." "Aber", korrigiert Esther Eszes, "es wird diesmal ein Mann sein."