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Holzschnitte von Eugen Dörr ziehen in das Johannes-Lebek-Zentrum ein

Von ANGELIKA ANDRÄS 11.05.2010, 16:31

ZEITZ/MZ. - Im ersten Obergeschoss des Torhauses vom Schloss Moritzburg werden Holzschnitte von Eugen Konstantin Dörr zu sehen sein. Ilse Dörr, die Witwe des Künstlers, wird zur Vernissage vor Ort sein. Boris Bertok umrahmt die Veranstaltung.

Eugen Dörr wurde am 21. November 1912 in Mannheim geboren. Nach dem Studium der Gebrauchsgrafik von 1932 bis 1935 an der Mannheimer Freien Akademie war er zunächst als Grafiker in einem Modehaus tätig und trat 1938 in die Traktorenfirma Lanz, später John Deere, ein. Dort blieb er bis zur Pensionierung 1976, unterbrochen nur durch Kriegsdienst 1940-1942 und Verwundung. 1945 illustrierte er die nordbadische Schulfibel, später kamen Märchenbücher und Titel der Weltliteratur hinzu - Holzschnitte, die nicht mehr im Auftrag entstanden, sondern für ihn selbst, geschaffen aus einer inneren Notwendigkeit. Zwischen 1963 und 1976 hat Dörr wiederholt ausgestellt, 1963 sogar in einer Einzelschau der Mannheimer Kunsthalle. An seiner zurückhaltenden Lebensführung änderte das nichts. Dörr ist einer der Künstler, für die Klappern nicht zum Handwerk gehörte. Deshalb sieht man seine Arbeiten vielleicht nicht so häufig. Umso interessanter dürfte die Schau werden, die am Sonntag in Zeitz eröffnet wird. Sie lädt ein, sich Zeit zu nehmen, um die Feinheiten des Schaffens von Dörr zu ergründen. Zu seinem Lebenswerk gehören neben Gemälden, Linolschnitten und Skizzenbüchern etwa 1 000 Holzschnitte, die zumeist in kleiner Auflage entstanden. Bestimmte Themen ziehen sich durch Dörrs Lebenswerk: Tiere, Pflanzen, Städte- und Menschenbilder, Kinder, religiöse Motive, Märchen, aber auch Phantasiefiguren und -szenen mit Schreckensbildern. Eugen K. Dörr starb am 10. Juni 1983.

Eröffnung der Ausstellung mit Holzschnitten von Eugen Dörr im Lebek-Zentrum Zeitz am Sonntag, 16. Mai, 15 Uhr.