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Grippewelle Grippewelle: Zeitzer schwören eher auf Hausmittel als auf Impfung

Von Cosima Sophia Hofmann 15.10.2017, 14:00

Zeitz - Husten, Schnupfen, Heiserkeit - das ungemütliche Herbstwetter sorgt bei vielen Menschen in diesen Tagen nicht nur für schlechte Laune, sondern auch für eine Erkältung. Damit füllen sich vielerorts auch die Wartezimmer der Arztpraxen. Über ein erhöhtes Patientenaufkommen berichtet auch die Arztpraxis von Herwig Kleinertz in Zeitz.

„Momentan suchen uns doch sehr viele Patienten mit einem grippalen Infekt auf, es gibt aber auch viele, die eine vorbeugende Grippeschutzimpfung bekommen möchten“, sagt dessen Frau Petra Kleinertz, die in der Praxis angestellt ist. Dabei seien es hauptsächlich die Stamm-Patienten, die sich für eine Grippe-Vorsorge entscheiden. „Diese Patienten sehen wir dann aber auch den ganzen Winter nicht mehr in der Praxis, weil sie einfach gesund bleiben“, sagt Petra Kleinertz. Ihrer Erfahrung nach erkranken eher diejenigen Menschen an Grippe, die keinerlei Vorsorge betreiben.

Schutz gegen Grippe: So denken Zeitzer über die Grippe-Impfung

Geht man nach Meinungen, die die MZ am Dienstag in der Zeitzer Innenstadt hörte, ergibt sich jedoch ein durchaus differenzierteres Bild. Viele Zeitzer vertrauen in der Erkältungszeit lieber auf gängige Hausmittel wie Zitrone, Ingwer und Co. anstatt sich eine Injektion beim Hausarzt zu holen. Mit viel Bewegung an der frischen Luft sowie reichlich Obst und Gemüse hält sich auch Marion Poppe gesund. „Ich hab mich noch nie gegen die Grippe impfen lassen, meine Abwehrkräfte stärke ich lieber mit einem gesunden Lebensstil“, erzählt die Standesbeamtin aus Zeitz.

Ganz ähnlich sieht das auch Carsten Patzschke, der als Haustechniker im Einzelhandel arbeitet: „Ich denke, dass es völlig ausreicht, etwas auf sich Acht zu geben.“ Über die Impfung habe er sich bisher noch gar keine Gedanken gemacht. „Ich werde aber auch selten mal krank“, sagt er.

Grippezeit kommt: Impfung ist wie Jogging für das Immunsystem

Bundesweit sieht es nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) so aus: Es infizieren sich in Deutschland jährlich schätzungsweise zwischen fünf und 20 Prozent der Bevölkerung mit den grippebringenden Viren, dabei erkranken zwischen zwei und zehn Millionen Menschen tatsächlich daran.

Gerade ältere und chronisch kranke Menschen haben ein hohes Ansteckungsrisiko, ebenso Beschäftigte im Gesundheitsbereich sowie Schwangere. „Umso wichtiger wird es deswegen für Betroffene, sich rechtzeitig über mögliche Grippeschutzmaßnahmen zu informieren, um Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Störungen verhindern zu können“, so Petra Kleinertz. Sie fügt hinzu: „Die Schutzimpfung ist wie Jogging für das Immunsystem.“ (mz)