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Gefahr oft unterschätzt Gefahr oft unterschätzt: Verbrennungen durch giftigen Pflanzensaft

Von Sebastian Münster 28.06.2017, 14:40
Viele Menschen reagieren heftig auf den Kontakt mit Riesen-Bärenklau.
Viele Menschen reagieren heftig auf den Kontakt mit Riesen-Bärenklau. imago/symbol

Zeitz - Hautrötungen, juckende Quaddeln bis hin zu schwersten Verbrennungen. Im Sommer hat Birgit Reichenbächer häufig Patienten, die nach dem Kontakt zu Pflanzen oder nach Gartenarbeit über solche Beschwerden klagen. Woher das kommt, hat die Hautärztin MZ-Redakteur Sebastian Münster erklärt.

Wie kommt es zu solchen Reizungen?
Reichenbächer: Es gibt viele Pflanzen, die das auslösen. Das ist längst nicht nur der Riesen-Bärenklau – auch Oleander, Gurkenkraut, die Birkenfeige oder viele Gräser. Häufig passiert das nach der Gartenarbeit, etwa dem Rasenmähen, oder wenn man generell viel mit den Pflanzen in Berührung kommt, dabei schwitzt und den UV-Strahlen des Sonnenlichts ausgesetzt ist.

Woher kommt diese Wirkung?
Reichenbächer: Von den Inhaltsstoffen des Pflanzensafts – den sogenannten Furocumarinen. Sie verursachen das, was man Wiesengräserdermatitis nennt. Es entstehen Rötungen, Blasen, bis hin zu Verbrennungen zweiten Grades. Im Sommer häufen sich die Fälle. Ich hatte erst gestern zwei Patienten mit diesen Beschwerden.

Was empfehlen Sie Betroffenen?
Reichenbächer: Man sollte den Kontakt von vornherein vermeiden. Wer ohnehin empfindliche Haut hat, sollte im Umgang mit Pflanzen auf lange Kleidung achten. Denn wenn es zu solchen Verbrennungen kommt, dauert es lange, bis die bräunliche Pigmentierung der Haut wieder abheilt. In schlimmen Fällen, können sogar dauerhafte Hautveränderungen zurückbleiben. (mz)