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Gäste aus Zeitz kommen gern in die alte Heimat

Von ANGELIKA ANDRÄS 19.07.2009, 15:48

GLADITZ/MZ. - Das Gemeindefest der Gemeinde Döschwitz, das in diesem Jahr turnusmäßig wieder in und rund um das Vereins- und Bürgerhaus in Gladitz gefeiert wurde, war ein guter Anlass. Mit Dutzenden anderer Besucher schoben sie sich durch die Heimatstube, standen lange vor den alten Gerätschaften, von denen sie viele noch kannten. "Wir haben in Gladitz gewohnt", erzählte Pauli, "sind aber 1963 nach Zeitz gezogen. Aber man will schon immer noch ein bisschen wissen, was hier los ist.

Los war viel, wie sollte es beim Fest in der wunderschönen Anlage und nach der gründlichen Vorbereitung auch anders sein. Bei Annegret Fredrich waren die Fäden wieder zusammengelaufen. Und sie bestätigte, dass die Vorbereitungen schon ein halbes Jahr in Anspruch genommen hatten. Aus jedem Ort der Gemeinde, also aus Döschwitz, Kirchsteitz, Hollsteitz und Gladitz hatten sich Aktive gefunden. Und gut verteilt war es am Ende doch: Die Döschwitzer Sportler kümmerten sich um die Freiluftkegelbahn, die Gladitzer Angler bauten den Luftgewehr-Schießstand auf, der Feuerwehr fiel die Aufgabe zu, sich um das abendliche Lagerfeuer und den Fackelumzug zu kümmern. Einen Großteil der Arbeit schulterten wieder die ebenso kreativen wie rührigen Frauen vom Textilzirkel. Die Ausstellung gestalteten in diesem Jahr die Frauen der Handarbeitsgruppe Döschwitz. Doch im Erdgeschoss des Bürgerhauses hatte für den Festtag natürlich wieder ein Café Einzug gehalten, wo es allerdings nicht nur um frischen, im heimischen Herd gebackenen Kuchen und Kaffee ging: "Es ist ganz wichtig, dass sich die Leute aus Gladitz und den anderen Ortschaften hier treffen können", so Annegret Fredrich, "früher trafen sie sich im Konsum, jetzt sehen sie sich oft Monate nicht."

Doch spätestens, wenn im Festzelt die Schalmeienplayers Droyßig aufspielen und abends die Burgenländer zum Tanz einladen, hoffte Fredrich, würde sich der örtliche Schwerpunkt des Festes verlagern. Für die Kinder war es ohnehin drinnen genauso interessant wie draußen: Wer drinnen genug geschaut hatte, konnte sich draußen bewegen. Zum Beispiel am Glücksrad drehen. Da gab es lauter gesunde Gewinne: Jedes Feld benannte eine Obst- oder Gemüsesorte sowie gesunden Quark. Und wer sich bewegen wollte, der landete unweigerlich bei Grajek junior und senior, und damit beim Dinocar. Ds hatte Jörg Grajek gemeinsam mit Sohn Felix vor gut acht Jahren gebaut. Gesehen hatten sie so ein Vehikel an der Ostsee. Grajek hatte sich Gedanken gemacht, und es nachgebaut. Mit verstellbarem Sitz und sogar mit Gangschaltung. "Die Gänge habe ich rausgenommen", verriet er jedoch, "wenn sich da einer verschaltet, rast er hier auf dem Parcours einfach durch bis zum Tor!" Der siebenjährige Lucian Renell raste nicht, er fuhr, nachdem er sich an das Mobil gewöhnt hatte, mit Begeisterung seine Runden. Übrigens stand Bewegung für alle dann auch noch am Sonntag als besonderer Frühschoppen auf dem Programm: Zum zweiten Mal wurde der Landschaftslauf der Gemeinde Döschwitz, dieses Mal rund um Gladitz, gestartet. Und nachdem im Vorjahr weit mehr als die geplanten 30 Teilnehmer liefen, walkten oder spazierten, hoffte man auch dieses Jahr auf rege Beteiligung.