Fünftes Westerntreffen Fünftes Westerntreffen: Trapper zelten bei Kuhndorf
Kuhndorf/MZ. - Im langen weißen Kleid geht Birgit Maack über den Schießstand Kuhndorf. Nein, das sei eigentlich nicht die typische Kleidung, die sie beim Westerntreffen üblicherweise trägt. "Die Kleider sind zurzeit in einer Ausstellung im Stadtmuseum Eisenberg", sagt die Frau, die neben ihrem Mann Rainer zu den Organisatoren des Kuhndorfer Westerntreffens gehört, das nun bereits zum fünften Mal stattfand. Sicher, ein Erfolg ist es auch in diesem Jahr wieder, auch wenn des Hochwassers wegen nicht so viele Teilnehmer anreisten, wie im Vorjahr. "Die Magdeburger, die im vergangenen Jahr bei uns ihre Zelte aufgeschlagen hatten, haben schon am Montag abgesagt", nennt sie ein Beispiel. Dennoch fühlt sich mancher Besucher im Zeltlager in den amerikanischen Westen um 1860 versetzt.
Während ihr Mann die Aufsicht am Pistolen-Schießstand hat, wo sich versierte Schützen in Indianer-, Trapper- oder Armykleidern, aber auch Besucher an den Schießwettbewerben beteiligen, erzählt sie auf dem Weg zum Zeltlager, dass sich die Army- und Westernfans ihre originalgetreuen Kostüme per Katalog kaufen können. Eingefleischte Hobbyisten aber bestellen nur das Rohmaterial und nähen sie selbst - so wie das Bewohner des amerikanischen Westens Mitte des 19. Jahrhunderts auch taten. Maacks zählen sich dazu.
Schützenfeste finden vielerorts statt, sagte man sich im Schützenverein Kuhndorf vor fünf Jahren. Weil es im Verein aber verschiedene Interessengruppen gibt - neben Sportschützen auch solche, die sich vor allem Uniformen und Kanonen widmen - wollte man einen anderen Höhepunkt initiieren. Und die Indianer, Trapper, Süd- und Nordstaatler, die Geschichte auf diese Weise nachleben, lassen sich dabei gerne von Besuchern zuschauen. "Außerdem dürfen beim Westerntreffen auch mal Nichtvereinsmitglieder mit Schwarzpulver schießen, die das sonst nicht dürfen", meint die junge Frau. Beim Bärenschießen wird mit der vereinseigenen Winchester, einem legendären Unterhebel-Repetier-Gewehr, aus 100 Meter Entfernung auf die Scheibe geschossen. Bei dessen Organisation wird der veranstaltende Schützenverein von jenen aus Tröglitz, Grana und der Alten Wache aus Zeitz unterstützt.