Fuhr- und Zaunbauunternehmen Fuhr- und Zaunbauunternehmen: Weil der Kunde der König ist
Starsiedel/MZ. - Das Fuhr- und Zaunbauunternehmen Wengler in Starsiedel behauptet sich nicht nur recht und schlecht auf dem Markt, sondern gehört mit einem Umsatz von rund 12 bis 13 Millionen Euro jährlich und etwa 130 Mitarbeitern nun schon seit Jahren zu den stabilen Wirtschaftsbetrieben in unserem Landkreis. "Das geht nur mit dem richtigen Personal", lenkt Niederlassungsleiter Harald Vanino von der Anerkennung für die erfolgreiche Geschäftsführung auf die Leistungen aller Mitarbeiter.
Auf ihren Arbeitsplätzen haben sie in den zehn Jahren seit der Gründung des Unternehmens seine Höhen und Tiefen mit erlebt und mussten selbst oft unmittelbar darauf reagieren. "Mobilität und Flexibilität sind gefragt", formuliert Harald Vanino eine wichtige Anforderung an "seine Leute". Dieter Thärigen zum Beispiel hat diese mehrfach schon bewiesen. Kein Wunder, möchte man meinen, wenn man hört, wie sich der Röckener in der Vergangenheit schon dem Leben stellte. Der Ausbildung zum Dreher hatte er nach der Armeezeit in der DDR die Erfahrungen als Kraftfahrer hinzuzusetzen. Als Techniker waren in der LPG Tierproduktion seine vielfältigen Fähigkeiten gefragt. Mit einem Agraringenieurstudium in Burgwerben wollte er sich spezielleres landwirtschaftliches Wissen aneignen. Mit einem Besuch beim Bundeslandwirtschaftsminister in Bonn unmittelbar nach der Wende hoffte er sich noch, auf die Zukunft in der Landwirtschaft einzustellen.
Doch angepackt hat er sie schließlich als Kurierfahrer auf den Straßen. Damit war er vorübergehend sein eigener Arbeitgeber. Wie er meint, "gerade rechtzeitig" hat er seine Firma aufgegeben, wurden es doch immer weniger Aufträge, die er als Subunternehmer einer Spedition erhielt. Damals, 1995, stellte er sich als Kraftfahrer bei der Firma Wengler vor und wurde eingestellt. Dass der Arbeitstag oft lang wird, beklagt er nicht. Die Überstunden werden bezahlt oder, wenn er es will, einem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben, von dem er in schlechten Zeiten zehren kann. "Wenn man sich darauf einstellt und die Familie es auch kann, ist es durchaus von Vorteil, mal richtig ranzuklotzen und dafür später lange Erholungsphasen zu nutzen", stellt Dieter Thärigen fest.
Dass die Aufträge für Wengler fließen ist dem 45-Jährigem genauso Ziel wie der Geschäftsleitung. Deswegen setzt er sich ganz persönlich auf den Baustellen dafür ein, dass die Kunden zufrieden sind, zügig und ordentlich gearbeitet wird. "Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb, der Kunde ist der König" - das hat er verinnerlicht.
Längst sind kaum noch Baustellen im 100-Kilometer-Umkreis von Starsiedel anzusteuern. Nach Köln musste ihnen Dieter Thärigen mit einer kleinen Wengler-Mannschaft 1998 folgen. Zweieinhalb Jahre war er Pendler zwischen Röcken und Köln und froh darüber, dass in Anerkennung der von ihm als Vorarbeiter geleiteten Arbeit an der ICE-Trasse Frankfurt - Köln immer wieder neue Aufträge erteilt wurden. Wenn auch weit entfernt von zu Hause, Hauptsache Aufträge, "davon leben wir alle, mir ist egal, wo ich meine Arbeit mache", sagt er in seiner Situation, wo die Kinder die 20 überschritten haben und seine Frau diejenige ist, die jeden Abend nach Hause kommen und dort das Leben ordnen kann.
Aber Dieter Thärigen hat das Glück schließlich sogar wieder eingeholt und er kann jetzt die meiste Zeit in Starsiedel arbeiten. Denn als in der Niederlassung dem Disponenten die Arbeit über den Kopf wuchs, besann man sich des vielseitig einsetzbaren und engagiert tätigen Mitarbeiters, der sich zu Hause auch zum Computerfreak entwickelt hat, und holte ihn ins Büro. Dort organisiert er seit November 2000 den Einsatz der 63 Fahrzeuge der Firma Wengler. Wenn Not am Mann ist, springt er auch wieder als Bauleiter ein. Im Sommer vorigen Jahres war er als solcher in Neubrandenburg.