Freizeit-Tipp Freizeit-Tipp: Im Märchenwald hämmern Zwerge
Wünschendorf/MZ. - Seit über 70 Jahren sind die Märchenspiele im ostthüringischen Wünschendorf ein beliebtes Ausflugsziel. Das Alter der Besucher spielt keine Rolle. Ganz junge kommen ebenso wie alte. Viele kommen in Familie. Sie lockt der Märchenwald.
Rotkäppchen und den Wolf, sieben Geißlein oder Schneewittchen mit ihren sieben Zwergen finden die Besucher in diesem märchenhaften Wäldchen nicht. Vielmehr hämmern und sägen im Grunde des romantischen Tals, in dem der Kamnitzbach fließt, Zwerge. Wie von Zauberhand angetrieben, schuften sie in Mühlen, Schmieden und Sägewerken. Oder sie fahren vergnügt Karussell.
Mitfahren, ja selbst anfassen der Miniaturen ist nicht gestattet. Was gerade den jungen Gästen des Märchenwaldes nicht so recht in den Sinn will. Denn die handgroßen Holzfiguren locken sehr. Ansonsten steht dem Toben allerdings nichts im Wege. Der breite, leicht ansteigende Waldweg bietet direkt am Bach viel Raum für neue Entdeckungen. Da müssen die Eltern und Großeltern auf ihre Schützlinge schon acht geben, wenn diese zu jedem neu entdeckten Modell bergauf stürmen.
Nach einer knappen Stunde Hin- und Rückweg sind alle 17 Wasserspiele zweimal passiert, und die "Entdeckungsreise" endet da, wo sie begann: am Eingang des Märchenwaldes. An der Zwergenkasse verlangen die kleinen Kerle zwar keinen Eintritt, nehmen aber ebenso wenig ein Blatt vor den Mund: "Wir Zwerge werden dankbar sein, fällt uns das Geld zum Schornstein rein!" haben sie aufgeschrieben.
Zu DDR-Zeiten übernahmen die Betriebe der Umgebung jeweils die Patenschaft für ein "Zwergenhaus". Heute werden die Modelle in der kalten Jahreszeit in ehrenamtlicher Arbeit von fleißigen Zwergenliebhabern repariert, frisch bemalt und auch manche Figur neu geschnitzt, überholt und ergänzt.
Wer nach der märchenhaften Wanderung hungrig und durstig ist, kann in der Zwergenklause der Märchenwaldbaude direkt am Eingang des Märchenwaldes einkehren.
Für diejenigen, die des Wanderns noch nicht müde sind, lohnt sich im Anschluss an den Besuch im Märchenwald ein Abstecher ins malerische Fuchsbachtal. Das enge und romantische Tal, eingebettet zwischen Hüttchenberg und Geigerstein, lädt geradezu zum Wandern ein. Die dortige Fuchsmühle ist in 25 Minuten erreicht und empfängt den Besucher mit Gaststätte und Abenteuerspielplatz. Während die Großen eine Ruhepause genießen, können die Kinder nach Herzenslust klettern und schaukeln. Eine besondere Attraktion speziell für die kleinsten Besucher ist die Kleinbahn, die zwischen Fuchsmühle, Märchenwald und Parkplatz verkehrt und so den Heimweg erleichtert.
Ebenfalls lohnenswert ist eine Bootstour auf der Weißen Elster. Beim Ruderbootsverleih an der Gondelstation in Cronschwitz kann man ein Boot mieten. Auch Radfreunde kommen auf ihre Kosten. Gut ausgezeichnete Fahrradwege führen an der Elster entlang bis nach Berga.