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Filmdreh in Naumburg Filmdreh in Naumburg: Der fünfte Streich der Olsenbande

Von Yvette Meinhardt 12.05.2014, 14:43
Die Würchwitzer Olsenbande schlägt wieder zu - in Naumburg begannen jetzt die Dreharbeiten zum fünften Teil.
Die Würchwitzer Olsenbande schlägt wieder zu - in Naumburg begannen jetzt die Dreharbeiten zum fünften Teil. Helga Freund Lizenz

Naumburg/MZ - Absolute Stille herrscht im Saal des Oberlandesgerichtes in Naumburg. Das hohe Gericht marschiert ein, an der Spitze Landrat Harri Reiche als Richter und schnell wird klar - es ist Olsenbanden-Zeit. Das Gaunertrio aus Würchwitz schlägt zum fünften Mal zu. So begannen jetzt die Dreharbeiten für „Die Olsenbande und die Hand des Königs“. Für Reiche ist es der letzte Auftritt als Landrat. „Ich habe in jedem Streifen mitgespielt. Es macht mir einfach Spaß, auf diese lustige Weise den Landkreis über die Region hinaus bekanntzumachen“, sagt Reiche.

Dieses Mal spielt er den Richter, und damit fachlich alles korrekt abläuft, steht Christoph Schaar dem Filmteam zur Seite. „Ich bin Strafverteidiger in Halle und spiele im Film den Strafverteidiger von Egon. So habe ich gleich mal unsere Berufskleidung mitgebracht“, erzählt er. Der Hallenser ist schon seit seiner Kindheit von der dänische Olsenbande fasziniert und ist mit der neuen Bande aus Würchwitz seit Jahren befreundet.

Unter dem Titel Olsenbande wurde eine Reihe dänischer Kriminalkomödien bekannt. Die von 1968 bis 1998 entstandenen 14 Filme erzählen von immer neuen Versuchen dreier Krimineller, einen „großen Coup“ zu landen, und einem sich wiederholenden Scheitern, dadurch reich zu werden. Die Gauner werden von Ove Sprogøe (Bandenchef Egon Olsen), Poul Bundgaard (Kjeld Jensen) und Morten Grunwald (Benny Frandsen) dargestellt. (yve)

100 Stunden soziale Arbeit - so lautet schließlich das Urteil. Denn die Olsenbande hat die Tageseinnahmen von Stargeiger David Garrett im Leipziger Gewandhaus geklaut und dabei gleich noch die Schwurhand mitgehen lassen. Das Original aus dem Merseburger Dom wollten sie im Ausland verscherbeln. Doch der große Coup geht wieder schief. So sehen sie sich vor dem Gericht in Naumburg wieder. „Es ist das erste Mal in der Olsenbanden-Geschichte, dass alle drei Gauner verknackt werden“, verkündet Regisseur und Filmemacher Helmut (Humus) Pöschel.

Regionale Drehorte bestimmen den Film

Seit Wochen saß das Team im kleinen Studio in Würchwitz zusammen, tüftelte an neuen Ideen und schrieb das Drehbuch. Regionale Drehorte bestimmen den Film, so der Naumburger oder der Merseburger Dom. Doch die Crew reist auch mal eben in die Schweiz, um Steuergeld loszuwerden und nimmt damit Bezug auf aktuelle Themen wie Finanzskandal und Steuerhinterziehung.

Die Würchwitzer Olsenbande hat einen neuen Plan. Federführend bei der filmischen Umsetzung ist dabei Drehbuchautor und Kameramann Thomas (Peng) Linzner. Etwa 25 Drehtage sind geplant. Die Schwierigkeit besteht für die Amateure darin, berufstätige Hauptdarsteller mit ihren verschiedenen Jobs unter einen Hut zu bringen. So arbeitet Steffi Pöschel (Yvonne) bei der Altenburger Sparkasse, Andreas Schaller (Kjeld) ist Schmied in Würchwitz und Steffen Gruner ist Maler. „Für mich ist die Olsenbande ein Lebenselixier“, sagt Senior Friedrich-Karl Steinbach. Er sieht Egon Olsen nicht nur verblüffend ähnlich, sondern spielt ihn mit seinen 77 Jahren überzeugend. Unverwechselbar tritt er mit Melone und Zigarre auf und zahlreiche Statisten klopfen ihm auf die Schulter. Geplant ist ein Streifen von 45 Minuten. Die Premiere findet am 5. Dezember 2015 im Hyzet Kultur- und Kongresszentrum statt.

Strafverteidiger Christoph Schaar mit Friedrich-Karl Steinbach alias Egon Olsen.
Strafverteidiger Christoph Schaar mit Friedrich-Karl Steinbach alias Egon Olsen.
Helga Freund Lizenz