Festgäste feiern mit dem Service
Osterfeld/MZ. - "Wir sind erst zwei Jahre im Hotel", sagt Stefan Paschke. Gemeinsam mit seiner Frau Katja (31) wechselte der 43-Jährige von Berlin nach Osterfeld. Mit ihrer Marketing-Schiene wollen sie das Atrium Hotel "Amadeus" nach vorn bringen. Nach dem Mauerfall ein Hotel an der Autobahnabfahrt zu bauen, sei in Verbindung mit dem Aufbau des Gewerbegebietes eine gute Sache gewesen, die Gäste gebracht hätte. Heute habe sich das Hotel auch bei Einheimischen anerkannt, habe sich einen guten Namen gemacht.
Hier werden private und Vereinsfeiern ausgerichtet und bundesweite Tagungen abgehalten. Da erinnert Osterfelds Bürgermeister Gerd Seidel zum Beispiel an den Philatelistentag Sachsen-Anhalt, der hier im vergangenen Jahr stattfand. Die Stadt Osterfeld habe den Hotelbau von Anfang an unterstützt. Damals 1991 habe es nicht lang gedauert, bis sich der Stadtrat dafür entschieden habe, das Genehmigungsverfahren eingeleitet und schließlich am 21. Oktober 1991 die Grundsteinlegung gefeiert worden sei.
Von Anfang an habe das Hotel die Menschen aus der Region an ihrem Erfolg teilhaben lassen, nicht nur ins bayerische Bierzelt zum gemeinsamen Umtrunk eingeladen, sondern auch Arbeits- und Ausbildungsplätze angeboten. Rosemarie Weikert - Rezeptionsleitung steht auf ihrem Namensschild - gehört zu jenen fünf Mitarbeitern, die seit 15 Jahren dem Service-Team angehören. "Wir sind damals als Ungelernte angenommen worden", erzählt sie. Die Geschäftsleitung habe ihnen die Chance gegeben, sich in München im Hotel einzuarbeiten. Daraus sei ein abwechslungsreicher Job geworden.
Die Marketingschiene, die Paschkes seit zwei Jahren verfolgen, zahle sich in diesem Jahr anhand der Gästezahlen aus. Das weiß auch Thomas Pleye, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium (CDU), zu schätzen. Vor fünf Monaten war er im Amadeus zur Verleihung der Vier-Sterne-Plakette, der einzigen, die ein Hotel im Burgenlandkreis erhielt. "Im Tourismus in Sachsen-Anhalt hat sich viel getan", sagte Pleye. Im Jahr 2006 sei die Zahl der Übernachtungen um fast sieben Prozent auf 6,4 Millionen gestiegen. Die sieben Orte entlang der Straße der Romanik im Land seien für die Hotels genau so wichtig wie die Himmelswege. Aber: "Die Service-Qualität der Mitarbeiter ist das wichtigste Pfund eines Hotels", meinte der Staatssekretär und lobte die Osterfelder, die auch die Goldene Service-Krone tragen.
Mit dem Hotel sei ein Leuchtturm an der Autobahn bei Osterfeld geschaffen worden, bewertete Thomas Böhm, Wirtschaftsamtsleiter des Burgenlandkreises, das Jubiläum. Er denke darüber nach, es für die Verleihung des Mittelstandspreises vorzuschlagen.