Existenzgründerin Existenzgründerin: Zeit(z) zum Spielen

Zeitz - Ein fröhliches Schaf lockt neugierige Blicke vor das Schaufenster am Zeitzer Roßmarkt, Ecke Fischstraße, und die Passanten bleiben stehen. „Das Plakat haben wir schon gebastelt, um damit ein wenig Aufmerksamkeit zu wecken“, sagt Mareen Warnicke. Die junge Frau aus Zeitz hat einen ehrgeizigen Plan.
So kam die 26-jährige Mareen Warnicke auf die Idee, einen Spielzeugladen in Zeitz zu eröffnen
„Ich wollte mich schon seit einiger Zeit selbstständig machen. Doch eigentlich fehlte mir bislang noch eine zündende Idee“, sagt die 26-Jährige. Und als dann zum Jahresende der alteingesessene Spielzeugladen in der Kalkstraße dicht machte, sei es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen: Die Stadt braucht einen neuen Spielzeugladen.
Und warum hat sie nicht die Nachfolge des Zeitzer Traditionshauses Schwier angetreten? „Der Laden ist mir einfach viel zu groß gewesen, denn die eigentliche Verkaufsfläche erstreckt sich ja sogar über drei Etagen“, erzählt Mareen Warnicke von ihren Überlegungen.
Hinzu kommt, dass das dortige Warenangebot außerordentlich breitgefächert war, zum Beispiel auch Modellbau und Bastelbedarf, Zuckertüten und Schreibwaren umfasste. Solch eine Vielfalt soll es im neuen Spielzeugladen nicht geben. Stattdessen möchte die junge Frau vor allem auf traditionelle Brettspiele und Holzspielzeug, pädagogische Lernspiele und Lego aller Art setzen.
Mit dem ehemaligen Reisebüro glaubt sie, eine ideale Lage im Zentrum gefunden zu haben. Mit knapp über 50 Quadratmeter ist das Geschäft nicht zu groß und die Miete auch für eine Existenzgründerin bezahlbar. Im Moment arbeitet sie noch in Thüringen in einem mittelständischen Betrieb. Die junge Zeitzerin hat an der Fachschule Betriebswirtschaft studiert und dabei Grundkenntnisse in Buchhaltung und Betriebsführung erlangt.
Das kommt noch auf die Existenzgründerin zu
Dieses Wissen kommt ihr in Zukunft zugute. Darüber hinaus hat sie bereits ein kostenloses dreitägiges Seminar für Existenzgründer bei der Firma Marketing-Support-Vertrieb (MSV) absolviert. „Vor dem eigentlichen Schritt in die Selbstständigkeit steht noch eine ganze Menge Arbeit. So muss ein Konzept erstellt, Ertrags- und Liquiditätsvorschau erarbeitet, mit Lieferanten und Banken verhandelt werden“, warnt MSV-Chef Volker Dietrich vor Schnellschüssen.
Auch Fragen wie betriebliche und private Absicherung, Versicherung, Recht und Steuern müssen betrachtet werden. „Wenn man selbstbewusst in die Selbstständigkeit gehen will, muss das wirklich sehr gut vorbereitet sein“, sagt Dietrich.
Aus diesem Grund hat Mareen Warnicke in den nächsten Wochen viel zu tun. „Wir fahren zum Beispiel auf die Spielemesse nach Nürnberg, um uns über neuste Trends zu informieren und mit Lieferanten zu verhandeln“, sagt die Unternehmerin in spe. Daneben schmiedet sie Pläne für die Gestaltung des Ladens. Bevor es an die Inneneinrichtung geht, muss grundhaft saniert werden. Dazu gehören zum Beispiel die malermäßige Instandsetzung, ein neuer Fußboden und die Inneneinrichtung. „Wenn alles klappt, könnte ich am 1. April eröffnen und einen kleinen Teil zur Belebung der City beitragen“, sagt Mareen Warnicke.
(mz)