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Erster Termin nach Corona-Pause Erster Termin nach Corona-Pause: Warum jeder Blutspender für den DRK bedeutend ist

Von Iris Richter 09.06.2020, 05:00
Marcel Zink vom DRK-Blutspendedienst bereitet den Droyßiger Norbert Feitsch auf seine 85. Spende vor. Mundschutz und Schutzmaßnahmen sind für beide an der Tagesordnung.
Marcel Zink vom DRK-Blutspendedienst bereitet den Droyßiger Norbert Feitsch auf seine 85. Spende vor. Mundschutz und Schutzmaßnahmen sind für beide an der Tagesordnung. hartmut Krimmer

Droyssig/Zeitz - Die Interessengemeinschaft Blutspende Droyßig hatte am späten Freitagnachmittag zu einem Blutspendetermin in das Christophorusgymnasium Droyßig eingeladen - zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie. Doch diesmal lief für die ehrenamtlichen Helfer der Interessengemeinschaft alles ein wenig anders ab als sonst. „Sonst gibt es für die Spender gleich nach der Blutspende eine kleine Stärkung vor Ort. Das ist gerade nicht möglich.

Deshalb haben wir etwa 50 bis 60 Päckchen gepackt und geben sie den Spendern mit“, erklärt Heidi Feitsch, die gemeinsam mit Veronika Huhnstock die Anmeldung betreute. Schon in der ersten Stunde der Spendenaktion haben sich 19 Interessierte, darunter ein Erstspender registrieren lassen.

Blutspenden in der Pandemie mit Mundschutz und Handdesinfektionsmittel

Auch für die Spender ist zu Corona-Zeiten manches anders. Da steht zum Beispiel Ralf Beese vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes aus Gera gleich am Eingang zur Schule bereit, um die Temperatur der Ankömmlinge zu messen und damit auszuschließen, dass Menschen mit Symptomen das Gebäude betreten. Zudem gehören Mundschutz und Handdesinfektionsmittel für Spender wie Helfer zur Tagesordnung.

„Das ist ja nun das erste Mal, dass die Spende unter so erschwerten Bedingungen abläuft. Aber für mich war es trotzdem selbstverständlich zu kommen. Zudem tut es mir selbst gut“, sagt Norbert Feitsch, während Marcel Zink vom DRK-Blutspendedienst ihn für seine Spende vorbereitet. Für den 62-jährigen Droyßiger ist das fast so etwas wie ein kleines Jubiläum, denn schon zum 85. Mal gibt er von seinem roten Lebenssaft ab. Seit 1977 spendet Feitsch regelmäßig drei- bis viermal im Jahr Blut.

Blutspendetermine würden weiterhin coronabedingt entfallen

„Der Bedarf an Blutpräparaten ist sprunghaft angestiegen, und wir sehen uns einer extrem dynamischen Entwicklung ausgesetzt“, sagt Nico Feldmann, Regionalleiter Sachsen-Anhalt/Thüringen für Blutspenderwerbung und Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst. Derzeit könne man nicht vollumfänglich versorgen. Das liege daran, dass zum einen die Kliniken ihre Kapazitäten für die Notfallversorgung der CoV-Sars-2 Patienten umstellen und wieder in den Normalbetrieb schalten.

Zum anderen würden aber immer noch Blutspendetermine coronabedingt entfallen oder die Spendelokale seien nur eingeschränkt nutzbar. Zudem stehe die Urlaubszeit bevor, in der die Zahl der Spender häufig zurückgehe. „Deshalb benötigen wir aktuell dringend regelmäßige Blutspender “, wirbt Feldmann.

Jede Blutspende ist bedeutend

Coronabedingt fanden von März bis Mai im gesamten Burgenlandkreis etwa 30% weniger Termine als im Vorjahr durch das DRK statt. Die Spenderanzahl ging dadurch seit Jahresbeginn um 17% zurück. Seit Jahresbeginn stehen beispielsweise 272 Spender bei fünf Terminen in Zeitz zu Buche. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 350 Personen bei sieben Terminen.

„Die Termine, die wir jetzt anbieten können, sind gut besucht. Für den ersten Termin in der Rasberger Schule beispielsweise waren 65 Spender geplant, 93 kamen“, berichtet Angelika Nehring vom Zeitzer DRK-Kreisverband. Sie könne allen Spendern nur danken und hoffe, dass der positive Trend anhält. (mz)