Erinnerungen an den Martzschpark Erinnerungen an den Martzschpark: Nach der Schule einen Abstecher zum Tiergehege
Lützen/MZ. - Auf Schritt und Tritt begleiten den 44-Jährigen Erinnerungen im Martzschpark. Und mit Sohn Niklas (5) und Tochter Stephanie (10) werden diese beim sonntäglichen Spaziergang aufgefrischt und mit neuen verbunden. Denn besonders für Kinder ist das Lützener Gelände mit seinem Tiergehege nach wie vor eine kleine Attraktion. "Ihnen müssen wir dieses Kleinod in seiner Vielfältigkeit erhalten", lautet ein Wunsch. Deswegen auch hat er mit Stephanie im vergangenen Sommer die Patenschaft über das damals neu geborene Hirschkalb übernommen und ihm den Namen Henri gegeben.
"Solange die Firma läuft und wir Geld verdienen, können der Martzschparkverein und zwei andere Vereine auf unserer Spendenliste mit unserer Unterstützung rechnen", bekräftigt der Chef der Fahrschule H & G GmbH in Markranstädt. Er ziehe den Hut vor den neuen Betreibern des Tiergeheges. Sie hätten sich einer Aufgabe verschrieben, die die Unterstützung von vielen Bürgern und Firmen verdiene.
Harry Grimm hat erlebt, wie das Gehege Stück um Stück gewachsen ist. Denn nach der Schule kam er um den Martzschpark nicht herum. Für die Wasserwerks- und Blockhauskinder und ihn als einer von den Chausseehäuslern war der Park der Freizeittreff. Hier hat er sich gar viele Male verspielt.
Damals wohnte der Straßenmeister, Harry Grimms Vater, mit fünf Kindern in dem zu Döhlen gehörenden Chausseehaus. Im Berufsverkehr kamen stündlich acht bis zehn Autos vorüber, ansonsten war es mit zwei, drei Autos stündlich selbst am Abzweig der B 87 zur Autobahn noch ruhig. "Da konnte man auf der Straße kreiseln und Ball spielen", versichert Harry Grimm. Es war schon etwas Besonderes, dort zu leben, wo über Jahrhunderte ein wichtiger Verkehrsknoten war. Mehr als 380 Jahre war das Chausseehaus an der Landesgrenze besetzt. Das Haus diente lange als Zollstation zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es verwaiste erst 1990, als Mutter Grimm starb.
Heute wohnt Harry Grimm in Starsiedel und arbeitet zwischen seinem Wohnort und Leipzig. Schon 3 500 Fahrschüler hat er in den letzten 13 Jahren durch ihre Prüfungen gebracht. Als Bekenntnis zur Heimat pflegt er die Tierpatenschaft im Martzschparkverein und wirbt um weitere Sponsoren.
Vereinsvorsitzender ist Hans-Jürgen Kitze, Telefon 034444 / 2 03 85 (im städtischen Bauhof) oder 034444 / 2 09 19 (privat) oder 0172 / 8 77 67 65 (Handy). Das Spendenkonto bei der Sparkasse Weißenfels (BLZ 800 536 52) hat die Nummer 335 104 7001, Kennwort: Tiergehege Spenden.