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Elsteraue Elsteraue: Seltene Fossile und Mineralien

Von Claudia Petasch 16.02.2013, 15:16
André Späte und Bernd Zimmermann bereiten die 30. Mitteldeutsche Mineralien-, Fossilien und Schmuckmesse im Hyzet in Alttröglitz vor.
André Späte und Bernd Zimmermann bereiten die 30. Mitteldeutsche Mineralien-, Fossilien und Schmuckmesse im Hyzet in Alttröglitz vor. HARTMUT KRIMMER Lizenz

alttröglitz/MZ - Bernd Zimmermann greift unter ein sandfarbenes Gebilde und hebt es ein Stück an. Dann muss er es wieder absetzen. Denn was so leicht aussieht, ist ganz schön harte Arbeit. Immerhin wiegt die Sandrose gute 25 Kilogramm und ist der ganze Stolz des Mineraliensammlers. "15, 20 Kilogramm sind gängiger, aber diese Größe ist schon selten", sagt der Pegauer. Deswegen wird er das Mineral, das aus der Wüste Algeriens stammt, auch am 23. Februar im Hyzet Kultur- und Kongresszentrum in Alttröglitz ausstellen. Damit alle Besucher der 30. Mitteldeutschen Mineralien-, Fossilen- und Schmuckmesse einen Blick drauf werfen können.

Solche Sandrosen, erzählt Zimmermann, könne man auch in Deutschland finden. Nicht in der Größe, aber immerhin. In Algerien, wo sein Exemplar herkommt, findet man diese zuhauf. In zweieinhalb bis drei Metern unterhalb des Sandes in der Wüste wird man fündig, berichtet Zimmermann. Seine Sandrose hat er aber gekauft und nicht selbst ausgegraben.

André Späte aus Kayna hat sein versteinertes Holz eigenhändig freigelegt. Vor Jahren schon in einem Tagebau der Region. Und das ist noch mal ein ganzes Stück schwerer als die Sandrose von Zimmermann. 59 Kilogramm wiegt das Holz. Das dies im Tagebau zu finden ist, sei keine Seltenheit. "Man sieht ein Stück, das rausguckt und fängt an zu graben, weiß aber vorher nicht, wie groß oder klein es ist", erzählt André Späte, der wie Zimmermann dem Verein der Mineralien- und Fossilienfreunde Elsteraue angehört. 35 Millionen Jahre ist das versteinerte Holz alt, das er ebenfalls zur Ausstellung mitbringen und sogar zum Kauf anbieten wird. Sogar die Jahresringe seien erkennbar, sagt er. Allerdings erst so richtig unter dem Mikroskop. "Im Tagebau ist so etwas Massenware, aber heute eine Seltenheit, denn da kommt ja nichts mehr nach", macht er die Bedeutung für ihn als Fossiliensammler deutlich. Noch dazu sei das Exemplar, was er ausstellen will, sehr gut erhalten, sogar kleine Quarzkristalle glitzern daran. Übrigens eignet sich ein solches Fundstück gut als Dekoration.

Als zweiten Hingucker bringt Späte einen Kopal, einen jungen Bernstein, der gut 20 Zentimeter lang ist. Das besondere daran ist, so Späte, dass 100 bis 150 Insekten, Fliegen, Käfer, Mücken und Ameisen darin eingeschlossen sind. "Die Größe allein ist schon außergewöhnlich, und dass dann noch so viel darin eingeschlossen ist", sagt er und fügt an, dass er dieses Highlight in seiner Sammlung behalten wird.

Zu kaufen gibt es auf der Mineralienbörse aber genug. 45 Aussteller werden dabei sein und Fossilien, Mineralien und Schmuck anbieten. "Wenn jemand etwas zu Hause hat, wo er nicht oder nicht mehr weiß, was es ist, kann er es mitbringen und wir versuchen es zu bestimmen", so Späte. Es darf auch getauscht oder verkauft werden, wenn jemand Fossilien oder Minerale loswerden möchte. Späte sagt, dass es in diesem Jahr zudem zwei Aussteller gibt, die bisher noch nicht im Hyzet waren. Einer von ihnen ist aus dem Allgäu, der selbstgesammelte Granaten (gesteinsbildende Minerale) aus Österreich mitbringt. "Und der Opalhändler aus Erfurt ist wieder mit dabei", sagt Späte, weil er weiß, dass dieser bei den Gästen sehr beliebt war. Ebenso habe sich ein Aussteller angesagt, der Schmetterlinge sammelt und präpariert.

Natürlich stellen auch viele Vereinsmitglieder der Fossilienfreunde aus. 31 gehören dem Verein derzeit an. "Mit sieben haben wir mal angefangen", erinnert sich Zimmermann. Die Mineralien- und Fossilienbörse im Hyzet ist im Burgenlandkreis die einzige dieser Art und darauf sind die Männer stolz. Um ihr Hobby und die Region bekannt zu machen, ist der Verein zum Beispiel jährlich beim Sachsen-Anhalt-Tag dabei.