Eine Woche Corona-Warn-App Eine Woche Corona-Warn-App: Das sagen Zeitzer zum Pandemie-Handyprogramm

Zeitz - Seit gut einer Woche kann die im Auftrag des Bundes entwickelte Corona-Warn-App jetzt auf Smartphones heruntergeladen und installiert werden. Rund zwölf Millionen Mal haben Bürger das auch schon getan. Zeitzer allerdings findet man darunter scheinbar seltener als Trabis auf der Autobahn. Diese Schlussfolgerung zumindest lässt das Ergebnis einer MZ-Umfrage in der Stadt zu. Unter den etwa 30 angesprochenen Frauen und Männern war lediglich eine Zeitzerin, die das spezielle Handyprogramm bereits installiert hatte.
Einige Zeitzer sind unentschlossen, die Corona-Warn-App zu installieren
Aber: Die Zahl der Menschen von hier, die die App künftig nutzen, dürfte steigen. Denn einige Angesprochene sagten, dass sie die Installation auf jeden Fall vorhaben. Zu denen gehört Petra Doma. Die 64-Jährige ist selbstständige Gastronomin und hat von Berufs wegen viel Kontakt mit Menschen. Deshalb wolle sie auf die Informationen, die die App bietet, nicht verzichten.
Bislang habe sie allerdings noch keine Zeit gehabt, die App zu laden, zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Imbissbetreiber Michael Linnepe ist noch nicht ganz entschlossen. Er sagte: „Ich habe mich damit noch gar nicht richtig befasst. Aber es kann schon passieren, dass ich die App lade, am Ende bringt sie ja ein Stück mehr Sicherheit.“
Positive Reaktionen: App ist zusätzliche Chance informiert zu sein
Maximilian Gentzsch hingegen sagt, er werde auf die App verzichten. „Ich will das nicht“, sagt der 18-jährige Lehrling. Er vertraue den Menschen, mit denen er zusammen sei und darauf, dass sie Kontakte meiden würden, wenn sie infiziert seien oder zumindest die Befürchtung hätten. Zu seiner Ablehnung trage bei, dass er ja nicht 100-prozentig wisse, welche Daten am Ende gesammelt werden. „Mein Mann will mir die App heute installieren“, sagte hingegen Angelika Schmidt am Dienstagvormittag.
Er selbst habe das Programm schon auf seinem mobilen Telefon. Als ihre Motivation nannte Angelika Schmidt die Möglichkeit der Information. Mit dem Programm bestehe eine zusätzliche Chance, informiert zu werden, falls ihr ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch nahe gekommen ist. Dass gesammelte Daten missbräuchlich genutzt werden, das glaube sie allerdings nicht. Sandra Hanke hat diese Befürchtung auch nicht. „Hätte ich diese Angst, dann dürfte ich ja mit dem Smartphone eigentlich gar nichts tun“, sagt die 38-jährige Rettungsassistentin aus Zeitz.
App soll die Nachverfolgung von Corona-Infektionen leichter und schneller machen
Und sie ist auch diejenige, die die Corona-Warn-App bereits installiert hat. Sie setzte damit auf eine zusätzliche Quelle für Informationen. Voraussetzung für das Funktionieren sei aber, dass positiv getestete Menschen ihre Informationen auch über die App zur Verfügung stellen. Thomas Leibner aus Predel sagt von sich, dass er zur sogenannten Risikogruppe gehöre. Und schon deshalb wolle er auf die zusätzliche Informationsquelle nicht verzichten und werde sich die App aufs Handy laden.
Die Corona-Warn-App ist seit Dienstag vergangener Woche offiziell verfügbar. Laut Bundesregierung kann sie auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones laufen. Die App soll die Nachverfolgung von Corona-Infektionen leichter und schneller machen.
Das Programm misst, ob sich Handynutzer längere Zeit näher als zwei Meter gekommen sind. Ist letztlich eine Person, die Handy und App nutzt, positiv auf das Corona-Virus getestet worden, meldet die App nachträglich anderen Anwendern anonym, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Voraussetzung ist natürlich, dass der Infizierte diese Information seinem Programm geliefert hat.
››Die kostenlose Corona-Warn-App ist sowohl im App-Store von Apple als auch bei Google Play erhältlich. (mz)