Droyßiger Baudenkmal Droyßiger Baudenkmal: Neues Zuhause im alten Bahnhof
Droyßig/MZ - Katrin Beikirch und Michael Schomer haben sich in den alten Bahnhof in Droyßig verliebt und haben sich in diesem historischen Denkmal ein neues Zuhause geschaffen. Stolze 4,30 Meter hoch ist die ehemalige Wartehalle. An dieser Stelle wurden kräftig entkernt, ein riesiger freizügiger Wohnbereich entstand. Der Blick schweift bis unters Dach, wo alte Holzbalken freigelegt wurden und sichtbar bleiben. Eine ungewöhnliche Atmosphäre, die dem Baudenkmal eine ganz individuelle Note gibt.
Schon heute besticht das Haus durch viel Liebe im Detail. Knallgrün leuchten die alten Türen, die von einem Tischler wieder aufgearbeitet wurden. Die Fenster sind ebenfalls aus Holz. Gleich neben dem Eingang steht eine alte Eisenbahnglocke, ein Windebock wartet noch auf seinen rechten Platz. „Je weiter die Sanierung voranschritt, desto tiefer sind wir in die Geschichte der Eisenbahn eingetaucht“, erzählen die beiden. Mittlerweile besitzt das Paar ein ganzen Sammelsurium von der Bahn. Es reicht von Schaffnermütze, über alte Fahrkarten und Kursbücher bis zu Anschauungstafeln. Der Nachbar fungierte sozusagen als Zeitzeuge, denn er und seine Frau waren die letzten Bewohner. Der Heimatverein Droyßig steuerte Tafeln bei, die zum 100-jährigen bestehen des Bahnhofes angefertigt wurden. Diese sollen im Treppenhaus einen neuen Platz bekommen, so kann vielleicht Schritt für Schritt „vermutlich das kleinste Eisenbahnmuseum der Welt“ entstehen. Zum Tag des offenen Denkmals will das Paar ihr frisch saniertes Domizil zeigen.
Fotos: Hartmut Krimmer