Dramatische Prognose zum Leerstand in Zeitz: Dramatische Prognose zum Leerstand in Zeitz: Droht eine Katastrophe?

Zeitz - Von über 4.000 könnte sich die Zahl leerstehender Wohnungen in Zeitz in den nächsten zehn, 15 Jahren auf 7.000 erhöhen. Zwar ist das nur eine Prognose, aber zumindest ein mögliches Szenario, das Tobias Jacobs vom Büro Timourou Wohn- und Stadtraumkonzepte Leipzig den Mitgliedern des Bauausschusses vorstellte. „Von 21.200 Wohnungen stehen in Zeitz 4.800 leer“, so Jacobs, „das sind 23 Prozent.“

Allein 2.600 vermietbare Wohnungen sind ungenutzt. Eine Katastrophe, wie Jacobs meinte. Dazu kommen noch einmal 2.200 Wohnungen in total leerstehenden Häusern. Die aktuelle, von Jacobs’ Büro akribisch erarbeitete Leerstandsanalyse ist ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek), dessen Fortschreibung gegenwärtig erfolgt.

Einfach war es nicht, diese wichtigen Informationen zum Wohnungsleerstand zusammenzutragen. „Bisher stand für Zeitz kein aktueller Datensatz zur Verfügung, der alle Adressen von Gebäuden mit Wohnraum beinhaltet“, erläuterte Jacobs, „in einem ersten Schritt musste dieser Datensatz aufgebaut werden. In einem zweiten Schritt galt es zu ermitteln, wie viele Wohnungen sich in einem Gebäude befinden und ob diese auch als Wohnung oder zum Beispiel als Büro genutzt werden.

In einem dritten Schritt galt es zu erfassen, wie viele von diesen Wohnungen leer stehen.“ Nun zeigt sich, dass sich Leerstand in Zeitz beileibe nicht nur in der Rahnestraße, für viele Zeitzer das Beispiel schlechthin, befindet. „Der Leerstand befindet sich in allen Stadtgebieten, jedoch in unterschiedlicher Höhe“, führte Tobias Jacobs aus, „die südlichen und nördlichen Ortschaften sind im Durchschnitt gleichermaßen vom Leerstand betroffen: Die Leerstandsquoten liegen jeweils bei rund 13 Prozent.“

Von den beiden größten Ortschaften ist Kayna mit 15 Prozent vom Leerstand stärker betroffen als Theißen mit sieben Prozent. In der Kernstadt Zeitz steht aber jede vierte Wohnung leer. Und Jacobs wurde noch konkreter: Die Auswertung weist für das „Fördergebiet 3 - Altstadt“ die höchste Leerstandsquote aus: Dort stehen 44 Prozent der Wohnungen leer. Was mindestens genau so schwer wiegt: Gut die Hälfte befindet sich in „Totalleerständen“, also Gebäuden, die vollständig leer stehen. (mz)