Dorfkirche Ostrau Dorfkirche Ostrau: Sonne lässt Hundertjähriges leuchten
Ostrau/MZ. - Wenn aber schon sanieren, dann sollte es auch "was Richtiges" werden, so die Meinung der Kirchgemeinde Ostrau, zu deren Bereich auch der Könderitzer Ortsteil Etzoldshain sowie die benachbarten Orte Göbitz und Torna gehören. Das wäre gar kein Problem, so Ellen Heinichen, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates im Kirchspiel Reuden, wenn man aus dem Vollen schöpfen könnte. Da man das nicht kann, müsse man halt immer wieder sehen, wie man eins nach dem anderen in kleinen Schritten finanziert kriegt. Eine Haussammlung in allen Dörfern der Kirchgemeinde Ostrau brachte 2001 um die dreieinhalbtausend Mark ein, die nun für besagtes Bleiglasfenster und die bereits beschlossene Sicherung des Altarbildes eingesetzt werden. 40 Prozent der Kosten fürs Fenster trägt das Programm Dorferneuerung.
"Ungefähr 40 Prozent der Scheiben waren zu ersetzen und die Bleifassungen mussten sowieso alle neu gemacht werden. Und dann sollte ja das obere Drittel das bestehende Bleifenster passend ergänzen", erzählte Martina Gerlich. Für letzteres fand sich Pfarrer Rusch aus Naumburg. Er ist bereits im Ruhestand und machte mehrere Entwürfe für den noch ungestalteten Teil des Ostrauer Kirchenfensters. Was davon dann umgesetzt wurde, ist nun an der Südseite der Ostrauer Kirche zu sehen - von außen allerdings gegen Steinschlag durch ein Gitter aus Kupfer gesichert, was den Blick aufs Fenster etwas beeinträchtigt. Am besten ansehen kann man es sich von der Empore aus oder zu ebener Erde von der Nordseite im Kirchenschiff.
Frau Heinichen allerdings scheint das schöne Fenster bei aller Freude schon fast abgehakt zu haben. Denn in der nächsten Woche soll es weiter gehen mit dem Altarbild, in dessen Sicherung der Rest der Haussammlung fließt und außerdem Geld aus der Striftung "Kirchliche Kunst und Kulturgüter der Kirchenprovinz Sachsen". Und dann kommen die Eingangstüren an die Reihe, für die der Kirchenkreis und erneut die Dorferneuerung finanzielle Mittel zugesagt haben. Und dann haben bauarchäologische Untersuchungen alte Farbreste von früheren Bemalungen zu Tage gefördert, derentwegen die Fachleute förmlich aus dem Häuschen seien. "Da müssen wir jetzt erstmal sehen. Eigentlich wollten wir die Kirche ja nur trocken legen. . ." seufzte sie. Kommentar