Die Biker-Braut Die Biker-Braut: Was Nicole Schuhknecht am Motorradfahren fasziniert

Loitsch - Auf den ersten Blick ist Nicole Schuhknecht eher ein schmales Persönchen. Doch die junge Frau hat mächtig Power und ein ungewöhnliches Hobby. Sie lässt Pferdestärken spielen. Die 36-Jährige fährt gern Motorrad, und wenn sie ihre Kawasaki aufdreht, hallt das einzigartige Motorengeräusch durch das kleine Loitsch.
„Ich liebe es, Motorrad zu fahren, das ist ein unbeschreiblich geiles Gefühl von Freiheit, wenn einem der Wind um die Nase weht“, erzählt Nicole Schuhknecht. So freut sie sich auf das Bikertreffen, welches von Donnerstag bis Sonntag in Zeitz auf den Elsterwiesen stattfindet. In diesem Jahr immerhin schon zum 25. Mal.
Nicole Schuhknecht hatte bereits drei Unfälle
Auch wenn sie kein Mitglied ist, ist Nicole Schuhknecht meist mit dabei. Am besten gefällt ihr die traditionelle Ausfahrt am Sonnabend, wenn unzählige Motorräder gemeinsam über den Asphalt brausen. „Ich habe mir fest vorgenommen, in diesem Jahr auf die Burnout-Platte zu gehen, um die PS meiner Maschine genau feststellen zu lassen“, sagt sie.
120 PS stehen in den Papieren und knapp 1.000 Kubikzentimeter Hubraum. Das Bike bringt stattliche 165 Kilogramm auf die Waage und sieht ein wenig futuristisch aus. Es leuchtet in reinem Weiß und trägt ein Bild in Airbrush-Technik von Gollum auf dem Blech. „Ich bin Fan der Trilogie Herr der Ringe und besonders von Gollum, deswegen sage ich auch immer ,mein Motorrad ist mein Schatz’“, erzählt sie und lacht dabei. Und wie es sich für ein Mädchen gehört, trägt Gollum auf ihrem Bike eine Schlüsselkette mit kleinen Strasssteinen.
Schon mit 16 hat Nicole Schuhknecht ihren Moped-Führerschein gemacht und wahrscheinlich liegt das Motorradfahren in der Familie, denn auch ihre Mutter frönte schon diesem Hobby. Sie ist in Loitsch aufgewachsen und lebt bis heute hier. Ihr sechsjähriger Sohn Ian liebt das Motorrad ebenfalls und ihr Mann hat heimlich den Führerschein für die PS-starken Maschinen gemacht und sie damit zum Geburtstag überrascht. Im Alltag fährt sie allerdings öfter mal Auto, denn für den Sohn gibt es keinen Kindersitz auf der Maschine. Sie arbeitet bei der Post in Zeitz, fährt da auch mal mit dem Motorrad hin.
Natürlich geht nicht immer alles glatt. Sie hat mit ihrem Motorrad bereits drei Unfälle gehabt, nach dem letzten die Maschine weiß lackieren lassen und seitdem geht alles gut. Auf jeden Fall wird das Bike zum Frühjahr startklar gemacht. „Am 1. März drehe ich meine erste Runde, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint.“ (mz)