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Der vierte Versuch brachte Elsa das Ja

Von Maria Barsi 18.02.2005, 18:46

Könderitz/MZ. - Dabei war die Hochzeit vor 65 Jahren eine schwierige Geburt. Dreimal war sie angesetzt, dreimal wurde Kuchen gebacken, dreimal wartete man umsonst auf den Bräutigam, der seit 1936 Soldat war. 1938 wurde Tochter Gudrun geboren, doch erst 1940 bekam er Fronturlaub für die Kriegstrauung. "Damals lag auch Schnee, als wir beide und mein Vater nach Traupitz gingen, wo der Standesbeamte wohnte", erinnerte sich Elsa Fasshauer. Ihr Günther hatte über einen Cousin aus Bad Elster weißen Flieder besorgt und der war durch den Frost ganz braun geworden.

1946 kam Günther Fasshauer aus dem Krieg und 1952 wurde in der Kirche zu Auligk noch einmal "richtig" geheiratet. "Da waren wir Kinder alle mit dabei", sagte Sigrun. Die Zweitälteste der Fasshauer-Kinder wohnt in Zeitz und teilt sich mit Bruder Siegfried, der in Könderitz wohnt, in die Betreuung der Eltern, die in dem Haus wohnen, das sie zwischen 1960 und 1962 bauten. "Ich bekam die Genehmigung, weil ich auf dem Volksgut in Etzoldshain gearbeitet habe", betonte Elsa Fasshauer.

Die letzten Jahre waren nicht einfach. Den Tod ihrer Erstgeborenen, der Gudrun, hat sie noch immer nicht überwunden, dem Mann geht es mit seinen 89 Jahren nicht mehr gut, sie selbst sitzt seit fünf Operationen an den Hüftgelenken seit 1998 im Rollstuhl. Aber der Carsten, was der Enkel von ihrer Sigrun her ist, hat ihr einen Aufzug von außen an den Hausflur gebaut und da könne sie schon noch alles in der Hand halten. Dann kam der Könderitzer Kindergarten zum Ständchen und die noch immer so energische Frau und ihr Mann freuten sich von Herzen.