Regionalhistoriker Petrik Wittwika und sein großes Hobby Der Mann hinter den Geschichten

Zeitz - Es geht wieder weiter mit heimatgeschichtlichen Beiträgen von Regionalhistoriker und MZ-Autor Petrik Wittwika. Und was für eine Geschichte: Es geht um den Doppelmord an zwei kleinen Kindern im Wildenborner Wäldchen, um den Doppelmord von Lobas. Der geschah vor genau 80 Jahren, im Jahr 1941.
Umfangreiche Recherche
Es ist ein spannendes Thema, dem Wittwika sich hier zuwendet, einer fast schon vergessenen Geschichte. Die er nicht einfach nur anhand bekannter Fakten erzählt. Vielmehr recherchierte er in Archiven, sichtete Material, ordnete Fakten und war an den Schauplätzen der grausigen Tat. Diese gründliche Recherche ist das Markenzeichen von Petrik Wittwika. Und so gelang es ihm auch, ein Foto des vermeintlichen Mörders Alfred Sieler zu finden und einige hochinteressante Dokumente zu entdecken. „Alle Dokumente, die ich über die Mordgeschichte entdeckt habe, dürfen wir verwenden“, sagte er und freute sich, „das Sächsische Staatsarchiv hat mir mit der Veröffentlichungsgenehmigung grünes Licht erteilt.“ Und deshalb kann auch heute, 80 Jahre nach der Tat, das Foto des Mörders gezeigt werden, das aus dem Sächsischen Staatsarchiv Leipzig stammt.
Zahllose Geschichten hat Wittwika bereits ins Heute gerettet. Sehr zur Freude vieler MZ-Leser, die sich jedes Mal über eine neue heimatgeschichtliche Serie freuen. „Heimatgeschichte hat mich schon immer interessiert“, sagt Petrik Wittwika, „schon als ganz junger Mensch.“ Es habe sich über die Familiengeschichte entwickelt, erzählt er: Begonnen hat es eigentlich damit, dass mir mein Opa schon immer sehr viel erzählt hat.“ Wittwika begriff irgendwann, welche Schätze diese Erinnerungen sind - und wie schnell sie verloren sein können. „Besonders viel verdanke ich meiner Tante. Sie war ein wandelndes Zeitz-Lexikon.
Lehrer in Leipzig
Und an diesem Interesse hat sich auch nichts geändert. Auch wenn er etwas älter geworden ist. Viele Leser vermuten immer einen älteren Herrn hinter dem Autor, doch Petrik Wittwika ist noch nicht einmal 40 Jahre alt. 2001 hat er Abitur gemacht, danach studiert und arbeitet nun als Lehrer für Deutsch, Gesellschaftskunde und Ethik in Leipzig. Eine Arbeit, die ihn nicht nur, aber ganz besonders in Zeiten von Corona fordert. Doch für sein großes Hobby, die Heimatgeschichte findet er noch Zeit. Und auch für sein zweites Hobby, die Fotografie - wie man als MZ-Leser immer wieder sieht. (mz)