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Der Junge aus der Kalkstraße Der Junge aus der Kalkstraße: Der Poet von Zeitz auf der Hausmesse

Von Angelika Andräs 11.11.2019, 08:00
Zeitzer Motive mit Gedichten aus der Feder von Alfred Fäßler sollen die schönen Dinge aus Zeitz lebendig halten.
Zeitzer Motive mit Gedichten aus der Feder von Alfred Fäßler sollen die schönen Dinge aus Zeitz lebendig halten. Hartmut Krimmer

Zeitz - Der Junge aus der Kalkstraße ist wieder in Zeitz. Sogar in der Kalkstraße. Denn auch dieses Mal besucht der Autor aus Neuruppin die Hausmesse des Familienunternehmens Enzmanns in der Kalkstraße. Dort hat er Gelegenheit, seine Bücher vorzustellen und über die Bücher, über Zeitz, über Geschichte und Geschichten mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Wobei der Eine oder Andere durchaus extra wegen ihm kommt. „Ich bin beim herzoglichen Hofgraveurmeister zu Gast“, scherzt Fäßler und spielt darauf an, dass Inhaber Matthias Enzmann schon mal in dieses Kostüm schlüpft, um Münzen zu besonderen Anlässen zu prägen.

Zeitz ist ihm Heimat geblieben, auch wenn er jetzt schon lange in Neuruppin lebt

Dieses Mal hat Fäßler aber eine größere Tasche gepackt. Neben seiner Trilogie „Der Junge aus der Kalkstraße“ hat er „Zeitz im Zauber der Poesie“ dabei. Das sind 16 Poster mit verschiedenen Stadtmotiven und jeweils einem Gedicht, das natürlich einen Bezug zu seiner Heimatstadt hat. Denn Zeitz ist ihm Heimat geblieben, auch wenn er jetzt schon lange in Neuruppin lebt. 1956 in der bayrischen Landeshauptstadt München geboren, kam er im zarten Alter von drei Monaten nach Zeitz, in die Stadt, in die seine Großmutter, Mutter und Tanten nach dem Krieg geflüchtet waren.

Die Großmutter stammte als Nachfahrin preußischer Siedler aus dem Gebiet der heutigen Ukraine, in Polen lernte sie ihren Mann kennen, ebenfalls Nachfahre deutschsprachiger Einwanderer. In Zeitz wuchs er auf, hier war er aber auch Kellner im Hotel „Drei Schwäne“. Gerade daran erinnern sich noch viele Zeitzer. Seit 1984 lebt er in Neuruppin in Brandenburg. Heute ist er als selbstständiger Handelsvertreter für Kindergartenbedarf tätig, studierte vor einigen Jahren nebenher Theologie und war auch ehrenamtlich als Pastor tätig.

„Ich habe viel Phantasie im Kopf“

Er versteht es also, mit dem Wort umzugehen. Das Schreiben hat er sich allerdings autodidaktisch angeeignet. „Ich habe viel Phantasie im Kopf“, beantwortet er diesbezügliche Fragen immer wieder. In der neuen Heimat hat er auch begonnen, seine Erinnerungen an ein Zeitz, an sein Zeitz, „das es so nicht mehr gibt“, und seine Erlebnisse literarisch zu verarbeiten und aufzuschreiben. „Kinderjahre in Zeitz“ ist der erste Band untertitelt, „Abenteuer eines Unfolgsamen“ der zweite Band.

Und im vergangenen Jahr erschien Band 3, der seine Jahre als Kellner erzählt. „Kellnerjahre zwischen Zeitz und Gera“ ist er überschrieben. Alfred Fäßler verkauft und signiert am Donnerstag noch seine Bücher und Poster, auch den Zeitzer Gedichtband.

››Hausmesse bei Enzmanns, Kalkstraße 25 in Zeitz, 10 bis 19 Uhr (mz)