Demonstration Demonstration: Kerzen leuchten bei Protest gegen Sparkurs
Weißenfels/MZ. - "Mit unserem gemeinsamen Kerzenmarsch wollen wir ein Zeichen setzen gegen die Sparmaßnahmen im sozialen Bereich, vor allem in der Kinderbetreuung", erklärt Ralf Müller von der Geschäftsleitung. "Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft, deshalb fordern wir Rahmenbedingungen für eine optimale Betreuung", sagt Anett Lehmann (31). Mit ihren beiden kleinen Töchtern, die die städtische Einrichtung "Haus unserer Kinder" besuchen, will die arbeitslose Mutter trotz der Kälte bei der Protestaktion nicht fehlen. "Wir müssen was tun, es kann nicht sein, dass arbeitslose Mütter und Väter und deren Kinder benachteiligt werden, sollte das neue Kinderbetreuungsgesetz im Januar verabschiedet werden", macht Simone Mehner kopfschüttelnd ihrem Herzen Luft. "Das bedeutet, Mädchen und Jungen unter drei Jahren würde eine Betreuung in der Gemeinschaft einer Tagesstätte verweigert werden", weiß die 34-jährige Erzieherin, die nichtbehinderte und behinderte Kinder in einer Gruppe der integrativen Tagesstätte "Kunterbunt" betreut.
"Es darf nicht geschehen, dass die Kinder in ihrer Förderung auf der Strecke bleiben", fordert Sybille Schiller, die mit dem "Knirpsenland" auf dem Weißenfelser Kugelberg eine der größten Einrichtungen in Trägerschaft der Kreisstadt leitet. "Es müssen noch viel mehr Eltern aufwachen, damit die Erleuchtung nicht zu spät kommt." Daniel Löbnitz, der ohne Job ist, kann sich nicht vorstellen, dass seine Tochter ihrem "geliebten Kindergarten" fernbleiben soll. "Das wäre ein großer Verlust für das Mädchen", ergänzt Großmutter Irene Hippe. "Wir sind sehr zufrieden mit der Betreuung im Kindergarten ,Kleeblatt'", äußern sich andere Eltern. Sie wollen, dass es so bleibt.
"Den Politikern muss Licht ans Fahrrad gemacht werden, damit ihnen ein Licht aufgeht, dass sie an der falschen Stelle sparen", wettert Wolfgang Schmidt. "Warum wird zuerst an der Basis gekürzt?"