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Bürgeranhörung zur Kommunalreform Bürgeranhörung zur Kommunalreform: Für Thalwinkel stehen zwei Optionen

Von Dieter Jäger 14.02.2002, 16:25

Thalwinkel/MZ. - Für das um die 200 Einwohner zählende Dorf Thalwinkel besteht dringlicher Handlungsbedarf in Sachen Kommunalreform. Selbstständige Gemeinde kann Thalwinkel nicht bleiben. Wenn man nicht zwangszugeordnet werden will, gilt es die freiwillige Phase zu nutzen.

Alternativen hat der zur Verwaltungsgemeinschaft Laucha gehörende Ort freilich nur wenige. Mit unmittelbar angrenzenden Dörfern gäbe es de facto nur eine Chance zur Neubildung einer Gemeinde mit den geforderten mehr als 1000 Einwohnern. Das gelänge lediglich durch ein nach dem derzeitigen Stand unwahrscheinliches Zusammengehen mit den Gemeinden Burgscheidungen und Altenroda. Der Gemeinderat von Thalwinkel, so war von Bürgermeister Hartmut Spengler zu erfahren, hat sich bereits ausführlich mit der Problematik beschäftigt und die nötigen Beschlüsse gefasst. Die Thalwinkeler werden demnach bei den Landtagswahlen am 21. April zwei zusätzliche Wahlzettel für eine Bürgeranhörung erhalten.

Darauf wird der Bürger gefragt, ob er für eine Eingemeindung nach Laucha bzw. für die nach Bad Bibra ist. Es steht ihm dann frei, auf beiden Wahlzetteln hinter Ja oder Nein seine Kreuze zu machen. Auf einem sollte dies aber geschehen, und beide Zettel müssen dann in die Extra-Wahlurne für die Anhörung gesteckt werden.

Vom danach erkennbaren Mehrheitswillen werde sich laut Spengler letztlich auch der Gemeinderat bei seiner endgültigen Entscheidung leiten lassen, obwohl eine Anhörung im Gegensatz zu einem Bürgerentscheid für ihn nicht bindend ist. Man habe sich auch deshalb für eine Bürgeranhörung entschieden, wie das Dorfoberhaupt weiter erläuterte, weil sie auch die Option zur Neuorientierung offen lasse, wenn die konkreten Verhandlungen mit dem eigentlichen Wunschpartner scheitern sollten.

Von Bad Bibra (wir berichteten) liegt ja bereits eine Offerte an Thalwinkel vor, Ortsteil der Finnestadt und damit auch Mitglied einer neuen Verwaltungsgemeinschaft zu werden. Von der territorialen Lage des Dorfes her wäre dies ohne weiteres möglich. Anders ist dies schon mit Laucha. Thalwinkel grenzt nicht direkt an die Glockenstadt, wohl aber an die dazwischen liegenden Gemeinden Kirchscheidungen und Golzen - mit denen übrigens ebenfalls nicht 1000 Einwohner erreicht würden. Wenn der Gemeinderat dennoch die Möglichkeit einer Eingemeindung nach Laucha aufzeigt, dann geschieht dies unter der Voraussetzung, dass mindestens eines der beiden Dörfer ein Ortsteil von Laucha wird. Und aus Kirchscheidungen gibt es dahin gehend ja bereits deutliche Signale, so Hartmut Spengler.

Den Thalwinkelern soll die Ausgangsposition in einer Einwohnerversammlung dargelegt werden, die am 12. März um 19 Uhr im Saal der Gaststätte beginnt. Dazu geladen sind auch Lauchas Bürgermeisterin Jana Grandi und aus Bad Bibra Stadtoberhaupt Thomas Tischner und "Finne"-Verwaltungsleiter Götz Ulrich.