Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Oh Tannenbaum
THEISSEn/MZ. - Auf dem Hof von Hans-Jörg Forner stehen sie in Reih und Glied und präsentieren sich in ihrem schönsten Nadelkleid. Serbische und Blaufichten, Colorado- und Korea-Tannen buhlen um die Gunst, als Weihnachtsbaum in der guten Stube zu stehen. "In den alten Bundesländern kaufen die Kunden zu 90 Prozent Nordmanntannen. Hierzulande führt die Blaufichte die Statistik an", sagt Hans-Jörg Forner. Der Mann aus Theißen muss es wissen, denn er betreibt einen Betrieb für Garten- und Landschaftsbau und züchtet direkt neben der B 91 die Weihnachtsbäume.
Die Nadeln der Fichten glänzen herrlich in der Sonne. Das ist ein Zeichen für Frische und Qualität. "Bäume, die zum Beispiel schon im Oktober geschlagen wurden, sehen jetzt matt und fahl aus. Ihnen fehlt der Glanz", erklärt der Fachmann. Aus diesem Grund kann man ab Oktober auf dem Feld einen Baum aussuchen, ihn markieren und dann kurz vor dem Fest abholen. Zwischen acht und zehn Jahren alt sind die Exemplare in Theißen. Die Nordmanntannen wachsen langsamer. Wer mit wachen Augen durch die Reihen geht, sieht auch so manchen Exoten. Da ist zum Beispiel die Engelmannsfichte. Sie ist von schöner Gestalt, wächst aber hierzulande schlecht. "Dieser Baum treibt relativ zeitig im Frühjahr, kommt dann noch einmal Frost zu den Eisheiligen, dann könnte der neue Trieb erfrieren. Aus diesem Grund ist die Engelmannstanne für unsere Region nicht geeignet", erklärt Forner. Die Blaufichten hingegen verbreiten einen herrlichen Waldduft im Wohnzimmer. Sie sind gut und gerne drei bis vier Wochen haltbar.
Schlanke Bäume liegen im Trend. "Am besten, man gibt in den Weihnachtsbaumständer noch ein wenig Wasser. Das hält das Nadelkleid am Baum frisch", gibt der Fachmann Tipps zur Pflege. Vor allem bei Fußbodenheizungen ist Wasser dringend nötig. Und natürlich soll man den Weihnachtsbaum nicht direkt vor eine Heizung stellen. Ob im Kindergarten in Langendorf, im Zeitzer Klinikum, in der Berufsschule - überall stehen Weihnachtsbäume aus Theißen. Und auch die Exemplare auf dem Weihnachtsmarkt am Wochenende in Zeitz-Ost stammen aus der Zucht von Hans-Jörg Forner. Am vergangenen Wochenende lud er selbst zum Tannenfest nach Theißen ein. Autos mit Kennzeichen aus Leipzig und Altenburg, Zeitz und Naumburg reihten sich Stoßstange an Stoßstange. "Wir möchten uns noch einmal beim THW Naumburg bedanken. Die Freiwilligen regelten den Verkehr und halfen beim Transport der Bäume", sagt Forner. Doch wer noch keinen Weihnachtsbaum hat, der braucht nicht in Panik zu geraten. "Wir haben bis zum Heiligenabend auf. Im letzten Jahr kamen allein am 24. Dezember noch zwölf Kunden, ein Fernfahrer sogar nach 14 Uhr", erzählt der Gärtner.
"Bei uns zu Hause wird der Baum traditionell erst am Heiligabend aufgestellt", verrät Eveline Forner. Privat wählen die Forners ebenfalls eine duftende Blaufichte. Und diese wird in traditionellen Farben - also rot und gold - geschmückt.