Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Im Abendkleid wird das Tanzbein geschwungen
ALTTRÖGLITZ/MZ. - Lange Ballkleider, Absatzschuhe und Hochsteckfrisuren bei den Damen, Nadelstreifenanzüge und Krawatten bei den Herren. Die Besucher des Schlenkerballs im Hyzet-Klubhaus am Montagabend ließen sich in puncto Bekleidung nicht lumpen und plünderten ihre Kleiderschränke ordentlich. Zum 14. Mal fand die Kultveranstaltung in Alttröglitz statt und wohin man schaute, sah man perfekt zurechtgemachte und geschniegelte Feierwillige.
Sehen und gesehen werden lautete die Devise des Abends. Wer etwas auf sich hielt, warf sich mächtig in Schale und legte Wert auf sein Äußeres. Und das ist zuweilen mit einigem Aufwand verbunden. "Ich habe knapp zwei Stunden gebraucht, bis ich fertig war", sagte Evelin Hobstock. Gemeinsam mit ein paar Freunden sei sie zum ersten Mal bei dem Spektakel, das traditionell am Tag nach Weihnachten stattfindet, dabei. "Ich bin begeistert. Das ist mal etwas anderes." Wiederkommen wolle sie auch im nächsten Jahr, obwohl sie mittlerweile nicht mehr in der Gegend wohnt. Alte Hasen im Schlenkerball-Geschäft waren hingegen Andreas Jahn, Michael Rauh und Julia Hauffe. Die drei lassen sich die Veranstaltung seit Jahren nicht entgehen. "Das ist besser als Disko und man kann einmal den Anzug anziehen", sagte Jahn, der wie viele der Herren im Nadelstreifenanzug unterwegs war. Wo sie sich im reichlich gefüllten Klubaus genau aufhalten würden, war den drei zu Beginn des Abends noch nicht ganz klar. Julia Hauffe: "Wir werden uns alles mal anhören und sehen, wo es uns gefällt." Auswahl hatten sie in jedem Fall reichlich. Im großen Saal sorgte Christine Helms Dance Orchester bis in die Puppen für Stimmung, in den kleinen Räumen waren entweder Schwanethal & Co., Carly Peran oder verschiedene Zeitzer Diskotheken zu hören. Wem die Musik zu laut wurde, der traf sich mit alten Bekannten im Foyer und plauderte über alte Zeiten.
Auch Ines Seydel aus Profen war sich zu Beginn des Abends noch nicht ganz sicher, wo genau im Hyzet sie gemeinsam mit ihrer Partygesellschaft die Fete genießen wollte. "Wir probieren alles einmal aus", sagte sie. Bei den Vorbereitungen zum Schlenkerball habe auch sie nichts anbrennen lassen, wie sie zugab. "Es ist mal etwa anderes, schick zu feiern." Immerhin eine Stunde verbrachte sie im Vorfeld im Badezimmer, um sich zurechtzumachen. "Es muss ja immerhin alles sitzen." Probleme, die Matthias Apel nicht kannte. "Ich mache da keinen großen Zirkus. Der Anzug hat noch gepasst und fertig war ich." Zudem war Apel ein Exot unter den Feierwütigen. Er dürfte wohl einer der wenigen gewesen sein, die am nächsten Morgen den Weg zur Arbeit antreten mussten. "Das geht schon irgendwie. Und wenn ich morgen etwas müde bin, hoffe ich, dass mein Chef nicht meckert. Aber der kennt das, weil er heute auch hier ist", sagte er, bevor er wieder in den großen Saal des Hyzet ging. Gegen halb vier in der Früh verließen die letzten Gäste das Klubhaus. "Wir sind sehr zufrieden und es gab keinerlei Probleme", betonte dessen Chef, Klaus-Dieter Deuser, am Dienstag.