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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ein Jahr in neuer Gemeinde

Von IRIS RICHTER 29.12.2010, 18:01

OSTERFELD/MZ. - Der Heimatspiegel, das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Wethautal, ist in seiner letzten Ausgabe des Jahres erstmals in komplett farbigem Layout und besserer Papierqualität erschienen. "Dass unser Amtsblatt eine modernere Gestaltung brauchen könnte, wurde ja schon im Gemeinderat angesprochen. Ob wir die höheren Kosten für die bessere Optik künftig tragen wollen, darüber muss im Rat diskutiert werden", sagt Verbandsgemeindebürgermeisterin Kerstin Beckmann (FDP), hinter der das erste Jahr als Bürgermeisterin der VG Wethautal liegt. Denn mit dem Jahreswechsel 2010 griff die Gebietsreform und der freiwillige Zusammenschluss von sieben meist ebenfalls neu gebildeten Mitgliedsgemeinden mit über fünfzig Ortsteilen begann als Verbandsgemeinde sein kommunales Wirken. "Die Schwerpunktthemen unserer Gemeinde heben sich deutlich von denen der einstigen Verwaltungsgemeinschaft ab", so Kerstin Beckmann, die am Anfang ihrer Amtszeit noch mit einem Wahleinspruch gegen die Rechtmäßigkeit der Briefwahl zu kämpfen hatte und erst im Frühjahr als Bürgermeisterin offiziell bestätigt wurde. Von den Mitgliedsgemeinden seien verschiedene Verantwortlichkeiten auf die Verbandsgemeinde übergangen. Abwasser- und Trinkwasserversorgung, Flächennutzungsplanung, Kindergärten und Schulen sowie der Brandschutz nennt sie nur einige Aufgabengebiete. "Und das Thema Feuerwehr beispielsweise ist ein sehr kompliziertes, weil die unterschiedlichen Ausgangssituationen in den Mitgliedsgemeinden so harmonisiert werden müssen, dass sie zusammenpassen", meint Kerstin Beckmann. Und so werde das Thema, wenngleich es gelang, eine gemeinsame Entschädigungs- und Feuerwehrsatzung zu verabschieden, die Verbandsgemeinde und den VG-Rat auch im neuen Jahr weiter beschäftigen. Nicht zuletzt deshalb, weil das Land die Feuerschutzsteuer nicht wie geplant ausbezahlte, Geld aber trotzdem für technische Ausstattungen der Wehrleute nötig war und ist und sich deshalb schon in diesem Jahr ein Nachtragshaushalt erforderlich machte. "Vor allem werden wir über einen hauptamtlichen Gerätewart, der in diesem Jahr abgelehnt wurde, noch einmal diskutieren müssen. Und für Diskussionsstoff wird sicher auch die Risiko- und Bedarfsanalyse für die Feuerwehr, die zur Zeit erarbeitet wird, sorgen", ist sich die Bürgermeisterin sicher. So sei jetzt, nach dem jüngsten Wohnungsbrand in Osterfeld, schon absehbar, dass die VG dringend eine Drehleiter brauche.

Auch für die 38 größtenteils teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter der Verwaltung war das erste Jahr in der Verbandsgemeinde kein leichtes, so die Bürgermeisterin. So hätte man selbst die Schulbank drücken müssen, weil das Rechensystem umgestellt wurde, gleichzeitig aber die Menge an Verwaltungsaufgaben absolvieren müssen. Etwa bei den Anschriftenänderungen für die Bürger im Einwohnermeldebereich oder in der Finanzverwaltung, die bei der Beantragung von Liquiditätshilfen oder Fördermöglichkeiten für die Mitgliedsgemeinden stark gefordert war. "Damit die Verwaltung effektiv arbeiten kann, sollte im kommenden Jahr die Diskussion um die Einhäusigkeit wieder aufgenommen werden und darüber im Rat auch eine Entscheidung fallen", vertritt Kerstin Beckmann die Auffassung. Insgesamt sei man in der Verbandsgemeinde auf einem guten Weg, schätzt sie ein. Das Handeln als Verbandsgemeinde beginne Früchte zu tragen.