Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ein halbes Jahrhundert ohne Crash
DROYSSIG/MZ. - Ein mulmiges Gefühl ist bei Roswitha Buchheim als Beifahrerin ihres Mannes noch nie aufgekommen. "Er fährt ziemlich verhalten. Das muss man ihm lassen", sagt sie. Gatte Bernd wurde kürzlich mit dem "Goldenen Lorbeerblatt" der Deutschen Verkehrswacht für 50 Jahre unfallfreies Fahren ausgezeichnet. Der 70-jährige Ingenieur machte 1960 seinen Führerschein, war vermutlich einige hunderttausend Kilometer auf deutschen und anderen Straßen unterwegs und sitzt immer noch gern und oft hinter dem Steuer. "Ich bin zwar schon Opa, fahre aber deshalb noch lange nicht wie einer", erklärt Buchheim lächelnd.
Beispielsweise geht es für ihn und seine Frau mindestens einmal pro Jahr auf große Reise in den Urlaub. "Seit einiger Zeit fahren wir immer nach Südtirol. Da kommen ein paar Kilometer zusammen", weiß Buchheim. Mehrstündige Autobahnfahrten seien für ihn kein Problem. Und sowieso könne er sich sein Leben ohne Auto gar nicht vorstellen. "Das war schon immer so. Seit ich denken kann, habe ich mich für Autos interessiert." Diese Begeisterung fand sich auch in seiner beruflichen Karriere wieder. Bernd Buchheim war zunächst Lkw-Fahrer beim Braunkohlenkombinat in Profen, wurde später sogar Meister und setzte dem Ganzen noch eins drauf. "Neben der Arbeit hab ich noch studiert und wurde Ingenieur." In seinem gesamtem Berufsleben hatte er immer irgendetwas mit Fahrzeugen aller Art zu tun.
Und auch in der Freizeit ließ und lässt ihn der Straßenverkehr nicht los. Mitte der 90er Jahre war Buchheim als Dozent für Verkehrsteilnehmerschulungen bundesweit unterwegs und unterrichtete Fahranfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. "Mir lag die Sicherheit der Autofahrer schon immer am Herzen, deshalb hab ich mich auch so dafür ins Zeug gelegt." Wenn er jungen Fahranfängern einen Tipp geben solle, dann würde er ihnen dazu raten, das in der Fahrschule Gelernte auch umzusetzen. "Gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr, so wie es in der Straßenverkehrsordnung steht, wird immer weniger ausgeübt", sagt Buchheim. Wenn sich alle wieder etwas mehr an die Regeln auf der Straße hielten, würde das schon viel helfen.