Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Dämonisches Treiben
Bockwitz/MZ. - Ausgelassene Stimmung in der Nacht zu Dienstag in Bockwitz. Die längst Tradition gewordene Walpurgisnachtfeier in der Musik-Kneipe Seh-Song lockte wieder einmal Unmengen von Menschen an. Einige kostümiert als Hexen, Zauberer, Dämonen oder Teufel - auf jeden Fall jedoch alle gut gelaunt. Dank musikalischer Highlights, wie "Schock" und "DJ Erich Pop", sowie ausreichend alkoholischer Getränke, blieb kein Auge trocken und kein Besenritt wackelfrei.
"Wir sind jedes Jahr in Bockwitz mit dabei", sagt Luisa Strebe (21) aus Kayna. Sie ist mit ihrer Freundin Stefanie Born aus Tröglitz hier. "Die Musik ist jedes Mal gut und man trifft viele Bekannte. Das macht einen riesen Spaß," so die ebenfalls 21-Jährige. Die beiden freuen sich generell immer darauf, wenn große Partys in der Region anstehen. Hergebracht wurden sie von Strebes Mutter. "Nach Hause kommen wir dann per Shuttlebus", erklärt Born. "Bis Kayna ist es zwar nicht weit, aber allein möchte ich da nachts nicht hinlaufen," verrät Strebe. "Vielleicht finde ich hier ja noch einen starken Beschützer für den Marsch", fügt sie zwinkernd hinzu. Auch Senni Wetzel lässt sich keine Walpurgisnacht in Bockwitz entgehen. Der gebürtige Zeitzer lebt zwar mittlerweile in Minden (im Nordosten Nordrhein-Westfalens), doch das Heimatgefühl ziehe ihn immer wieder in die Region. "Den Kneipenbesitzer kenne ich seit Kindheitstagen und da sind noch viele weitere Freunde auf die ich mich jedes Mal wieder freue", so der 52-Jährige, dem diesmal zwei Hörner aus dem Zylinderhut ragen. Kneipen-Inhaber Bernd Christen, der unentwegt durch die Gegend huscht, ist dank seines rot-schwarzen Hutes ebenfalls leicht auszumachen. Er freut sich über die zahlreichen Gäste bei der 18. Walpurgisnacht. "Im Moment ist es noch etwas verhalten, aber sobald die Bands so richtig aufspielen, wird sich das Gelände schlagartig füllen", weiß der 51-Jährige.
Als die Klassikrock-Coverband "Blind Dogs" zum ersten Mal an diesem Abend die Tanzbar mit kräftigen Gitarrenklängen erfüllt, strömen immer mehr Menschen auf das Gelände. Zu bekannten Stücken, wie "Get it on" von T-Rex, "Sexy" von Westernhagen oder "Can't buy me Love" von den Beatles schafft es kaum ein Gast still stehen zu bleiben. Frontsänger Benno Dieminger (40) hat die Menge im Griff. Schnell ein Luftgitarren-Solo, während sich die Bühne mit Nebelschwaden füllt - dann greift er auch noch zum Saxophon. Die Zuschauer sind begeistert und danken es mit viel Applaus. "Die Musik passt, weil sie einfach zeitlos ist", freut sich Michael Handt aus Zeitz. Er ist mit seiner Freundin Cori Nette gekommen. Während Handt Stammgast ist, erlebt Nette erst ihre zweite Walpurgisnacht in Bockwitz. "Die Songs sind zwar Cover, aber die Wild Dogs bringen ihre eigene Note hinein", sagt die 40-Jährige, selbst Liedsängerin einer kleinen Band, lobend. Neben der Musik freuen sich die Beiden auch auf das abschließende Feuerwerk.