Bundeswehr Bundeswehr: Demnächst Rudolf Scharpings Berater
Gieckau/Weißenfels/MZ. - Inoffiziell verabschiedet wurde am Donnerstagabend im "Landgasthof Gieckau" der Kommandeur des Panzerartilleriebataillons 385 Sachsen Anhalts, Oberstleutnant Karl-Heinz Albrecht. Auf den Tag genau stand er damit drei Jahre und vier Monate an der Spitze. Gerührt nahm er Abschied, als der Song "It's time to say goodbye" ertönte und er bei Fackelschein mit einer Delegation aus dem Lokal kam. Etliche Gäste verfolgten die Zeremonie. Zu Albrechts Ehren schoss die kaiserlich-russisch-deutsche Legion mit Musketen einen Salut. Karl-Heinz Bahl, Mike Hübler, Lutz Roth und Fred Walleck drückten damit ihre Verbundenheit zur Bundeswehr aus. Die Legion hat ihren Standort von Thüringen nach Großgörschen verlegt und vertrat die Gemeinde. Die Vereinsmitglieder zeigen lebendige Geschichte und treten normalerweise nur auf historischen Schlachtfeldern auf.
Karl-Heinz Albrecht kam aus dem Nato-Hauptquartier in Belgien in die Saalestadt. In der vorigen Woche war er zur Einweisung seines neuen Betätigungsfeldes in Bonn. Dort ist er als Referent von Verteidigungsminister Rudolf Scharping zuständig für die Struktur sowie Stationierung von Truppenteilen und berät Staatssekretäre. "Wir hatten eine hervorragende Zeit hier. Sowohl dienstlich, als auch mit der Familie. Wir werden mit schwerem Herzen weggehen", betonte Albrecht. Er bezeichnete seine Arbeit als krönende Aufgabe eines Berufssoldaten. Am Montag kommt der Umzugswagen, und Mittwoch werden die Kisten in Meckenheim bei Bonn ausgepackt.
Freitagnachmittag erfolgte die Übergabe der Kommandatur. "Herr Oberstleutnant Albrecht. Sie haben eine der schwierigsten Aufgaben, die das Heer zu vergeben hat, die Führung eines Bataillons, mit Bravour gemeistert. Sie waren ein in der Führung sicherer und zugleich in richtigem Maße fürsorglicher Kommandeur", sagte Brigadegeneral Alois Bach in seiner Rede. Albrecht hätte stets vorgelebt, was er von seinen Untergebenen verlangte.
Sein Bataillon habe sich bei zahlreichen Sonderprojekten - national wie international - bewährt. "Sie haben sich mit Nachdruck auch um den beruflichen Werdegang Ihrer Soldaten bemüht und konnten in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Dabei hat es Sie auch ausgezeichnet, dass Sie stets die Interessen des Bataillons deutlich und couragiert nach oben vertreten haben", so Bach weiter. Für Albrecht sei der Ausbau der Beziehungen zu den Patenstädten und -gemeinden seines Verbandes ein Bestandteil seiner Verantwortung gewesen.
Nachfolger wird Oberstleutnant Gerhard Dette. Er ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Söhne im Alter zwischen vier und 13 Jahren. Dette wurde 1957 in Rotterdam geboren und begann seine Laufbahn 1977 als Offiziersanwärter an der Artillerieschule des Heeres in Idar-Oberstein. Nach dem Abschluss seines Studiums als Diplom-Ingenieur war Dette Zugführer in Dülmen/Westfalen. Später nahm er an einer einjährigen Generalstabsschulung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg teil. Dort war er anschließend als Planungsoffizier in verschiedenen Bereichen eingesetzt worden.