Steffi Lemke in Zeitz Bundesministerin besucht Orte des Diebstahls der Stolpersteine in Zeitz
Für Hinweise, die zum Ergreifen der Täter führen, steht jetzt eine Belohnung von 3.000 Euro.
Zeitz/MZ/ank. - Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) hat am Mittwochabend Zeitz besucht. Mit Vertretern der Initiative Stolpersteine Zeitz, des Bündnisses für Vielfalt und Demokratie, mit anderen Bürgern der Stadt und des Landkreises sowie Vertretern der Politik hat sie in der Innenstadt jene Orte besucht, an denen jüngst Stolpersteine aus dem Pflaster gehebelt und gestohlen worden waren.
Ihr Besuch in Zeitz, so Lemke, sei eine Geste der Solidarität mit der Arbeit der Initiative Stolpersteine Zeitz. Zudem wolle sie ihre Solidarität mit jüdischen Mitmenschen zum Ausdruck bringen. Auch wenn es ein „hässlicher und trauriger Anlass“ sei, sei sie froh, in Zeitz zu sein, sich mehr berichten lassen zu können und auch Stätten der Beschädigungen besuchen zu können. Den Diebstahl verurteile sie zutiefst. „Ich bin entsetzt über diesen mutwilligen Angriff auf die Erinnerungskultur in unserem Land“, sagte Lemke. Aber: Sie freue sich über die große Zahl an Menschen, die in kürzester Zeit weit mehr Geld gespendet haben, als für das Ersetzen der Stolpersteine notwendig ist. Das sei ein starkes Zeichen und mache Mut.
Auf das vom Kreis eingerichtete Spendenkonto waren bis Mittwoch etwa 50.000 Euro eingezahlt worden. Das Geld, hieß es aus dem Landratsamt, stamme von rund 1.000 Spendern. Die gestohlenen Stolpersteine, die an jüdische Mitmenschen erinnerten, die von den Nazis deportiert und ermordet wurden, sollen schnell ersetzt werden.
Inzwischen ist die Belohnung für Hinweise, die zum Ergreifen der Täter führen, von ursprünglich 1.000 auf 3.000 Euro aufgestockt worden, teilte die Initiative Stolpersteine Zeitz mit.
Am 19. Oktober startet 10 Uhr auf dem Roßmarkt ein Rundgang zu den Orten des Erinnerns.