Boots- und Fahrradverleih Boots- und Fahrradverleih: Tretboot keine Vision mehr
Weißenfels/MZ. - Keine Frage, Gerd Keck gefällt es an seinem Arbeitsplatz. Obwohl ihn die viele frische Luft am Anfang so müde machte, dass er abends gar nicht mehr zum Fernsehen kam, weil ihm die Augen zufielen. Der Langendorfer ist seit dem 1. Mai über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Fremdenverkehrsverein "Weißenfelser Land" angestellt und betreut den Boots- und Fahrradverleih an der Pfennigbrücke.
An seinen ersten Arbeitstag kann sich der gelernte Schlosser gut erinnern: "Ich unterschrieb den Vertrag und machte den Verleih gleich auf." Schon in den ersten Wochen konnte sich Gerd Keck nicht über Langeweile beklagen. Schönes Wetter und viele Feiertage bescherten ihm jede Menge Kundschaft. Der Männertag zum Beispiel. "Die Leute wollten nur Boot fahren."
Jetzt ist er in Fragen der Sicherheit ein Profi geworden. Jugendliche unter 14 Jahren dürfen nicht allein fahren. Kinder müssen eine Schwimmweste tragen, alle anderen können dies freiwillig tun. Eine liegt immer im Boot bereit. Auch die Frage der gleichen Belastung sei wichtig, ist von ihm zu erfahren. Da müsse man anhand von Größe und Gewicht Hinweise geben, wer wo sitzen soll. Aber wenn die Gäste einmal für eine halbe oder eine ganze Stunde vom Steg abgeschubst werden, sind auch Gerd Keck die Hände gebunden.
Manche würden sich nicht daran halten, dass sie auf der einen Seite nur bis zur großen Brücke und auf der anderen bis zu einem Schild rudern dürften, hat er seine Erfahrungen gemacht. Und der ausgebildete Rettungsschwimmer erlebte auch schon junge Leute, die zwischenzeitlich offensichtlich einen Sprung ins Wasser wagten.
Besonders in den Nachmittagsstunden und an den Wochenenden sei der Andrang groß und manchmal alle fünf Boote gleichzeitig ausgeliehen. Die Fahrradausleihe für bis zu acht Stunden oder einen ganzen Tag könnte dagegen noch etwas besser laufen, schätzt er weiter ein. Und wenn der Mitarbeiter des Fremdenverkehrsvereines, dessen Stelle bis zum Oktober begrenzt ist, einen Wunsch frei hätte? "Die Leute fragen viel nach Tretbooten. Mit denen könnten wir einen Riesenumsatz machen."
Das weiß Karla Schielke, die Geschäftsführerin vom "Weißenfelser Land", nur allzu gut. "Wir haben uns darum bemüht. Aber noch sind verschiedene technische Details nicht geklärt. Außerdem müssen Genehmigungen eingeholt werden", erklärt sie und weist darauf hin, dass die Stadt Eigentümer des Objektes sei und der Verein nur Pächter für die jeweilige Saison von Mai bis Oktober. Deshalb müssten sich die Weißenfelser bis zur ersten Tretboot-Fahrt wohl noch ein wenig gedulden.