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Bogenschießen und ein Tipi-Bett Bogenschießen und ein Tipi-Bett: Mit wildem Konzept mehr Gäste nach Kretzschau locken

Von Matthias Voss 16.06.2019, 09:00
Herbergsvater Rico Thielsch hat für die Jugendherberge Kretzschau viele neue Ideen und setzt sie auch beherzt um. So gibt es zum Beispiel diese Tipis zum Übernachten.
Herbergsvater Rico Thielsch hat für die Jugendherberge Kretzschau viele neue Ideen und setzt sie auch beherzt um. So gibt es zum Beispiel diese Tipis zum Übernachten. Hartmut Krimmer

Kretzschau - Wenn man das weitläufige Gelände betritt, merkt man, dass sich in der Jugendherberge am Kretzschauer See etwas verändert hat. Denn gleich am Eingang stehen drei große Indianerzelte, sogenannte Tipis. „Die sind das beste Zeichen für unser neues Konzept. Wir wollen in Zukunft das Motto Wilder Westen fahren und damit noch mehr Leute in diese schöne Gegend locken“, sagt Rico Thielsch.

Wildes Konzept: Indianer-Schminken, Bogenschießen und Trommelwerkstatt

Der neue Leiter der Jugendherberge hat sich diese Neuerung selber ausgedacht und will sie natürlich mit viel Leben erfüllen. Der Hotelfachmann kam mit 39 Jahren und neuen Ideen in der hiesigen Region an. Der gebürtige Bad Langensalzaer war vor 15 Jahren in Rheinland-Pfalz der jüngste Jugendherbergsleiter in Deutschland.

Ende Mai gab es schon eine Art Testballon, als man den anwesenden Gästen zahlreiche Aktionen präsentiert hatte. „Wir hatten einen Planwagen vom Reiterhof Gentzsch aus Droyßig und eine Naturerlebnisshow zu Gast. Das kam schon sehr gut an“, freut sich Thielsch. Dazu gab es Indianer-Schminken, Bogenschießen, ein Lagerfeuer, sowie eine Trommelwerkstatt. Und der Außen-Getränkestand wurde vorher stilgerecht zum Saloon umgebaut, mit Kaktus, Dekomaterialien und dem entsprechenden Schriftzug.

Wildes Konzept mit Tipis: Zelt wie Originale

Viel Arbeit war das für Thielsch und sein Team, aber auch Geld wurde in die Hand genommen. „Das ist eine Investition in die Zukunft. Spätestens ab der kommenden Saison 2020 soll das Gesamtkonzept stehen“, meint der Leiter der Jugendherberge.

Bis dahin sammelt er Informationen, Meinungen und neue Ideen. In dem größten von den drei Tipis, wo bis zu 40 Kinder Platz finden sollen, kann er sich zum Beispiel eine Feuerstelle in der Mitte vorstellen. „Das Zelt ist wie im Original bei den Indianern oben offen. An dem Feuer könnte man dann echtes Maisbrot nach Original-Rezept backen“, sagt er.

Die bisherige See-Rallye soll modern mit Geocaching zur Suche nach dem Schatz im Silbersee umgestaltet werden. Und zu einem Lederarmband-Hersteller hat Thielsch schon genauso Kontakt wie zu Geschichtsexperten. „Simplex et callidus aus Mücheln wollen für ein historisches Programm sorgen. Dazu wollen wir eventuell eines der beiden kleineren Tipis zu einer Art Museum umbauen“, erklärt er.

Jugendherberge in Ketzschau bietet noch mehr: Bowling und Reiten

Das zweite, kleinere Tipi könne dann Familien oder Gruppen bis zu sechs Personen zum Übernachten zur Verfügung stehen. Das soll dann auf Anfrage bald buchbar sein. Aber auch für die Menschen aus der Region soll die Jugendherberge erlebbar sein. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir mal einen Tag der offenen Tür machen. Aber unabhängig davon profitiert die Region auch von uns“, meint Rico Thielsch. Denn die Jugendherberge wirbt aktiv zum Beispiel für das Schloss Moritzburg oder das Unterirdische Zeitz.

Aber auch Bowling und Reiten werden angeboten. „Das scheint gut anzukommen, denn wir haben schon viele positive Kommentare und Kritiken im Internet bekommen“, freut sich der neue Leiter. Vielleicht liegt es aber auch an den hausmarinierten Rippchen, die Rico Thielsch persönlich zubereitet. „Ja, die kommen wirklich gut an, werden mir regelrecht aus den Händen gerissen“, sagt er und lacht. (mz)