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Blauer Stern in Theißen Blauer Stern in Theißen: Tag der offenen Tür im Gemeinschaftshaus

Von Yvette Meinhardt 11.03.2013, 13:10
Tag der offenen Tür in Theißen.
Tag der offenen Tür in Theißen. MZ Lizenz

Theissen/MZ - Ein ständiges Kommen und Gehen herrschte am Sonnabend im Blauen Stern. Das Dorfgemeinschaftshaus in Theißen öffnete zum ersten Mal die Türen und lud Einwohner zu einer Besichtigung ein.

„Hier war früher jeden Sonnabend Tanz und hier habe ich meinen Mann kennengelernt und ich freue mich, dass es das Haus wieder gibt“, schwelgt Johanna Ruhner in Erinnerungen. „Ach, das war eine tolle Zeit, jede Woche spielte eine andere Kapelle, sogar Fritz Buschner trat hier auf“, fährt sie fort. Die 75-Jährige muss es ja wissen, denn sie schreibt die Chronik des Ortes - übrigens alles noch von Hand. Aus dem Effeff weiß sie, dass das erste Haus am Marktplatz schon 1779 eine Gaststätte war, denn in diesem Jahr öffnete an eben jener Stelle der „Rote Gasthof“. 1883 wurde unter Louis Böttcher daraus der Blaue Stern.

Henrik Otto kennt die letztgenannte Zahl auch als Geburtsstunde des Blauen Sterns. „Wir feiern also in diesem Jahr den 130. Geburtstag und das ist ein schöner Anlass für die Neueröffnung“, sagt Otto. Der Bürgermeister der Stadt Zeitz ist nicht mit leeren Händen gekommen. Er übergibt eine Collage mit historischen und modernen Fotos. Zu einem Streifzug in die Geschichte lädt auch die Vorsitzende des Heimatvereines Martina Gruß ein. „Theißen im Wandel der Zeiten“ heißt eine kleine Ausstellung des Heimatvereines. Eine unscheinbare alte Flasche zieht dabei neugierige Blicke auf sich: „Louis Böttcher, zum blauen Stern Theißen“ steht darauf geschrieben. Ein Unikat, das während der Bauarbeiten gefunden wurde und nun in der Heimatstube einen Ehrenplatz besitzt.

Voller Stolz führt der Ortsbürgermeister Heinz Borde (CDU) durch das Haus. Es wurde vom Keller bis zum Dach saniert. Im Erdgeschoss könnte ein kleines Café oder ein Imbiss einziehen, in der ersten Etage gibt es weiteren Platz für Gastronomie. Zwei Einzel- und vier Doppelbettzimmer sind komplett eingerichtet und könnten vermietet werden. Dazu gibt es mehrere Vereinsräume.

„Wir sind froh, dass der Blaue Stern fertig ist, lang genug hat es gedauert“, sagt Borde. Eigentümer sei jetzt allerdings die Stadt Zeitz, und man wäre froh, wenn es bald einen Nutzer gäbe, so Borde. Diesen Wunsch teilt Bürgermeister Henrik Otto und die meisten Besucher. Der Reigen der Gäste reicht dabei vom Kindergartenkind bis zu den Senioren, denn zur Eröffnung sang der Nachwuchs und der Theißener Chor trat zur Kaffeezeit auf.

Christine Fandrich singt nicht nur im Chor, sondern kann sich gut an den alten Blumenlanden und die Gaststätte im Blauen Stern erinnern. „Eine Zeitlang war hier sogar mal die Kinderkippe untergebracht und ich brachte täglich meine Tochter Manuela her“, erzählt sie. Beim Rundgang durch das neue Domizil gefallen ihr die Pensionszimmer am besten.

„Ich finde, es ist ein schönes Haus geworden, ein Treff, den Vereine bestimmt gern annehmen“, sagt Katrin Eley. Sie wohnt in Theißen und engagiert sich mit ihrem Mann bei der aktuellen Stunde. So flimmerten alte Filme über die Leinwand, Aufnahmen vom Baugeschehen und auch Ansichten aus dem ganzen Dorf.

Regine Geidel erkundet das frisch sanierte Haus vom Keller bis zum Dach.
Regine Geidel erkundet das frisch sanierte Haus vom Keller bis zum Dach.
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