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Bettler an der Haustür Bettler an der Haustür: Wie ist die Rechtslage und wie sollte man sich verhalten?

Von Angelika Andräs 05.12.2017, 08:29
Bettler in der Innenstadt
Bettler in der Innenstadt imago stock&people

Theißen/Zeitz - Es nervt: Immer wieder sind in Theißen, aber auch in mehreren Straßen in der Kernstadt Zeitz Bettler unterwegs. „Sie klingeln an den Türen“, erzählt Katrin Kehlbler, „dann halten sie einen Zettel hin und betteln um Geld.“ Leider sammelt sich da, wo sie unterwegs sind, auch schnell mal Müll an, Verpackungen liegen herum.

Daniel Mischke, den seine Großmutter in Zeitz bat, ihr zu helfen, weil sie kurz hintereinander immer wieder an der Tür angebettelt und bedrängt wurde, ist wütend: „Die haben auch gleich mal den Fuß in der Tür, vor allem die Frauen jammern und schreien und denken gar nicht daran, wieder zu gehen.“ Nun fragt er sich, ob er nicht doch besser noch zur Polizei gehen sollte.

Meist betteln zurzeit osteuropäische Männer und Frauen

Meist sind es zurzeit osteuropäische Männer und Frauen, manchmal mit Kindern auf dem Arm und sogar mit Kinderwagen, die durch Straßen mit Reihenhäusern gehen, sich auffallend interessiert umschauen und an verschiedenen Haustüren klingeln. Doch auch an der Haustür von Mehrfamilienhäusern versuchen sie es. Wenn sie ins Haus kommen, klingeln sie auch an den Wohnungstüren.

Auch Passanten auf der Straße werden angesprochen. Sie halten meist einen Bettelzettel hin oder bitten um Geld oder etwas zu essen. Wer das Verhalten auffällig findet, kann natürlich die Polizei rufen, die, wenn sie die Bettler noch antrifft, eine Personenüberprüfung vornehmen kann. Betteln ist allerdings in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. Allerdings ist aggressives Betteln untersagt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Fuß in die Tür gestellt wird oder sich die Person, wenn sie vom Hausbewohner abgewiesen wird, nicht entfernt oder beleidigend wird.

Bettler in der Stadt - Das rät die Polizei

Die Polizei rät allen, die auf diese oder ähnliche Weise um Spenden gebeten werden, um erhöhte Aufmerksamkeit. Denn es komme durchaus auch vor, dass das Klingeln an der Haustür und das Betteln für Trickdiebstähle oder zum Ausbaldowern günstiger Einbruchsgelegenheiten genutzt wird.

Allerdings dürfe man auch nicht jedem, der bettelt, böse Absichten unterstellen, denn nicht alle Menschen führen Böses im Schilde, wenn sie an der Haustür um Spenden oder etwas zu essen bitten. Wer sieht, dass jemand vor der Tür steht, den er nicht kennt und der betteln will, sollte die Tür am besten einfach zulassen.

Wenn Bettler an der Haustür stehen, ist in jedem Fall Vorsicht geboten

Wenn Bettler an der Haustür stehen, ist in jedem Fall Vorsicht geboten. Mancher will tatsächlich nur ein paar Euro oder etwas zu essen, aber es kann auch die Gefahr von Trickdiebstählen oder dem Auskundschaften von Einbruchsmöglichkeiten bestehen. Wie soll man sich verhalten?

*Hauseingangstüren stets geschlossen halten und prüfen, wer ins Haus will, bevor man öffnet.

*Auf fremde Personen auf dem Grundstück oder in der Nachbarschaft achten.

*Fallen verdächtige Personen auf, sollte man die Polizei rufen.

*Selbst keine Maßnahmen treffen, um die Personen aufzuhalten.

*Kennzeichen von mitgeführten Autos sollte man sich unbedingt notieren, außerdem sollte man versuchen, sich das Aussehen der Personen für Beschreibungen zu merken. (mz)