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Benefiz weder rechts noch links

Von Angelika Andräs 07.09.2006, 16:20

Zeitz/MZ. - "Wir haben mit keinen politischen Gruppierungen etwas zu tun, weder rechts noch links", sagte Reiko Wegner, "wir organisieren hier gemeinsam mit vielen freiwilligen Helfern eine Benefizveranstaltung für Behinderte und wollen damit für die Stadt und natürlich vor allem für Behinderte etwas tun." Reiko Wegner, eigentlich Chef vom Allstyle ESV Zeitz, hatte die Idee eines "Rock für Handicap" in Zeitz und steckt jetzt mit fast 20 Leuten von anderen Vereinen und Einrichtungen mitten in den Vorbereitungen.

In den letzten Tagen rumorte es nicht nur in der Zeitzer Gerüchteküche, es gab auch mehrere Anfragen und Verlautbarungen in Ausschusssitzungen der Zeitzer Stadträte. Man habe, so der Grundtenor bei dieser Veranstaltung, mit Einfluss aus der rechten Ecke zu rechnen. Ordnungsamtsleiter Lutz Richter hatte diese Warnung ausgesprochen, aber Hausrecht und Entscheidung, ob die Veranstaltung stattfindet, liegen bei Jörg Rössler, Leiter des Zeitzer Schlossparkes. Der war froh, dass eine solche Initiative zustande gekommen war.

Und ein Programm, bei dem immerhin Bands und Akteure aus der Region wie Carly Peran, Rush Hour, Backlife oder Manfred Kriegel auf der Bühne stehen werden. Die Zeitzer Biker sichern den Einlass ab und sorgen für die Sicherheit auf dem Gelände. Zahlreiche Stände und ein Angebot für Kinder sollen den Tag zu einer runden Sache machen. Der Erlös geht an die Behindertengruppen und Einrichtungen, die sich am 23. September beteiligen.

Die Behauptungen, hier seien rechte Tendenzen im Spiel, riefen bei der Sitzung der Organisatoren ziemliches Erstaunen hervor. Man vermutet, dass die Ursache dafür in einer privaten Feier liegt, für die in der Skatklause Räume vermietet worden waren. Die fiel dann tatsächlich unter "rechte Ecke". Doch Wirt Thomas Aechtner lässt sich deshalb nicht in eine Schublade packen. Es sei passiert, es passiere ihm nicht wieder, seine Kundschaft sei eine gänzlich andere. Und ein Projekt wie "Rock für Handicap" durch die Hintertür zu verunglimpfen, das wäre wiederum eine andere Sache. Hätte er auch gern den Stadträten gesagt. Doch das Gespräch mit denen, die man so in die rechtsextreme Szene redet, habe niemand gesucht, bestätigt Wegner.