Baustellenunfall in Zeitz Baustellenunfall in Zeitz: Arbeiter schwer verletzt

Zeitz - In Zeitz hat sich ein schwerer Arbeitsunfall ereignet. Bei Abriss- und Sicherungsarbeiten am Marstall im Gebäudekomplex von Schloss Moritzburg ist eine Zwischendecke eingebrochen und hat einen Arbeiter mit in die Tiefe gerissen. Der Mann ist so schwer verletzt worden, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Unfall hat sich bereits am Dienstag ereignet. Die Öffentlichkeit ist zunächst nicht informiert worden. Allerdings gab Theo Immisch, Fachbereichsleiter Technisches Zeitz, am Mittwochabend im Bauausschuss des Zeitzer Stadtrates dazu eine Erklärung ab. Nach MZ-Informationen ist der Arbeiter inzwischen operiert worden und soll zumindest am Donnerstag noch im Krankenhaus gelegen haben.
„Das Gewölbe ist auf der gesamten Länge mit einem Schlag nach unten gesackt“
Unter der eingestürzten Decke befand sich laut Immisch ein sogenanntes Kappengewölbe. Das habe offenbar im Zuge der Abrissarbeiten an Stabilität verloren, weil der nötige Druck fehlte. „Das Gewölbe ist auf der gesamten Länge mit einem Schlag nach unten gesackt“, so Immisch. Der unter der Decke befindliche Raum hat nach MZ-Informationen eine Höhe von annähernd vier Metern. In ihm befindet sich die Heizungsanlage von Schloss Moritzburg. Sie ist bei dem Deckeneinbruch so beschädigt worden, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohne. Zwar würden die Kessel noch stehen, Brenner seien aber von Steinen verschüttet worden und Elektronik ist kaputt. Die Heizung soll etwa 20 Jahre alt sein. Gas sei allerdings nicht ausgetreten, so Immisch. Das habe verhindert werden können. Wie die Stadtverwaltung gestern offiziell mitteilte, werden die Zeitzer Stadtwerke „die Maßnahmen, die im nächsten Frühjahr zur Neuinstallation getrennter Heizungsanlagen im Torhaus sowie für den Südflügel des Schlosses geplant waren, vorziehen“.
Das Dezernat Gewerbeaufsicht des Landesamtes für Verbraucherschutz in Halle ermittelt nun. Es werde das Unternehmen des verunglückten Arbeiters aufsuchen und unter Umständen die Baustelle besichtigen, hieß es. Zu klären ist, ob gegen Arbeitsschutzbestimmungen verstoßen worden ist.
Die Abrissarbeiten am Marstall hatten Anfang August begonnen. Der gut 70 Meter lange Gebäudeteil an der Nordseite des Schlosses war einsturzgefährdet und stellte eine Gefahr dar. Er stand mehr als 20 Jahre leer und hatte unter Starkregen gelitten. Dach und obere Etage waren eingestürzt. Deshalb hatte Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) den sofortigen Abriss verfügt. (mz)