Konditormeister aus Kayna Bäckerei Kunze aus Kanya: Sogar ein Scheich aus Dubai liebt die Plätzchen von Hardy Kunze

Kayna - „Weihnachtszeit ist die schönste Zeit für Bäcker, da können wir uns kreativ ausleben“, sagt Konditormeister Hardy Kunze. So gibt es auch in diesem Jahr in der Bäckerei in Kayna verschiedene neue Kreationen. „Dreiländereck ist eine Liebeserklärung an die Region, denn Kayna liegt im südlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt, in der einen Richtung grenzen wir an Thüringen, in der anderen Richtung ist es nicht weit bis nach Sachsen“, erklärt Hardy Kunze.
Bei dem Gebäck handelt es sich um hauchdünne Eierplätzchen. Zwei davon werden übereinander geschichtet und mit selbst gemachter Marmelade gefüllt. Die drei Ecken - die für die drei Länder stehen - werden in Kuvertüre getaucht und manchmal auch in weiße Schokolade mit einem Hauch Goldstaub. Denn einige Kekse werden sogar nach Dubai verschickt.
Bäcker Hardy Kunze aus Kayna: Sogar ein Scheich aus Dubai liebt seine Plätzchen
„Wir haben einen Stammkunden, der ist beruflich oft in Dubai unterwegs. Auf diese Weise lernte ein dortiger Scheich unsere Backwaren kennen. So kam die Verbindung und jetzt schicken wir zu Silvester Baumkuchen und Plätzchen nach Dubai“, erzählt der 51-Jährige. „Allerdings mag der Scheich keine dunkle Schokolade. Aus diesem Grund bekommt jene Ware einen weißen Überzug mit einem Hauch Goldstaub.“
Zu den Neuerungen in diesem Jahr gehört „das Plätzchen der Woche“. Mit einer Glocke in der Hand stapft der Meister selbst durch den Laden und ruft das Plätzchen aus. Ob Makronen, Lebkuchen auf Oblaten, Eier oder Nussplätzchen - die Auswahl ist groß. „Ich bin der Verkoster der neuen Kreationen und mein Favorit ist dieses kleine Lebkuchen-Plätzchen auf einer Oblate. Gekrönt wird dieses süße Teilchen mit einer Schnapskirsche“, verrät Mandy Kunze.
Bäckerei Kunze in Kayna: Die ganze Familie arbeitet mit
Das ist ein altes Familienrezept, denn die Kunzes betreiben schon in der vierten Generation die Bäckerei in Kayna. Mandy schmeißt gemeinsam mit Mutter und Schwiegermutter die beiden Läden, Sohn Johannes und Vater Hardy sind die Frühaufsteher und arbeiten in der Backstube.
Auch wenn sich Bäckermeister Manfred Kunze „offiziell“ schon im Jahr 2005 zur Ruhe setzte, hilft er in der stressigen Weihnachtszeit ebenfalls. In Kayna gibt es einen weiteren fleißigen Mitstreiter. „Wir haben ein echtes Heinzelmännchen, das ist unser ehemaliger Geselle Siegfried Mahlisch. Er ist bereits seit 1963 in unserem Familienbetrieb tätig und hilft uns in der stressigen Weihnachtszeit“, erzählt Hardy Kunze. So riecht es in der Bäckerei herrlich nach Lebkuchen und Stollen, Makronen, Baumkuchen und Schokolade. Auf der Theke reihen sich kleine Glücksschweine aus Marzipan und Hexenhäuser aus eigener Herstellung.
Bäckerei Kunze in Kayna: Hardy Kunze lernte sein Handwerk als Konditor
„Mein persönliches Steckenpferd sind die Baumkuchen, denn ich habe in einer renommierten Leipziger Konditorei mein Handwerk gelernt“, sagt Kunze. Seit 1991 arbeitet er im elterlichen Betrieb. „Ich mag die Weihnachtszeit, weil man sich da richtig austoben kann“, sagt er. Für den 51-Jährigen hat Handwerk immer noch goldenen Boden. „Natürlich ist es schwer, gegen Supermärkte zu bestehen. Doch auf der anderen Seite ernähren sich immer mehr Leute bewusst, setzen zum Beispiel auf traditionelles Brot ohne die vielen Konservierungsstoffe aus der industriellen Fertigung“, beschreibt Kunze seine Wahrnehmungen.
Denn auch in den Brotmischungen zum Selberbacken wird die Hefe durch Trockenhefe ersetzt, findet man statt Ei nur Trockenei, statt Milch nur Milchpulver. „Ich freue mich, wenn Menschen wieder bewusster auf ihre Ernährung achten und damit auch die Arbeit des Bäckerhandwerks wieder mehr Wert schätzen“, sagt Kunze. (mz)
