Arthur-Wolfsohn-Stiftung Arthur-Wolfsohn-Stiftung: Zwischen Ehrung und ehrendem Gedenken
Zeitz/MZ. - Jenny Moder (bildende Kunst), Anja Kinkel, Verena Nicolai, Silke Schmidt (Gitarrentrio) sowie die Tanzgruppen Zeitzer Tanzgirls und Poison sind die Preisträger der Arthur-Wolfsohn-Ehrung 2002. Am Sonnabendabend wurden die Geldpreise in Höhe von 500 bis 700 Euro im Zeitzer Rathaus vergeben.
Die Stiftung ehrt in Zeitz Jugendliche und gibt ihnen durch die finanzielle Zuwendung die Möglichkeit, sich einen Wunsch zu erfüllen. Bedingung: Die Jugendlichen müssen auf künstlerischem Gebiet gleich welchen Genres Herausragendes leisten. Und sie müssen zu den vom Beirat der Stiftung Auserwählten gehören. In diesem Jahr hatte es nur sechs Vorschläge gegeben. Mathias Büttner, Leiter der Zeitzer Musikschule "Anna Magdalena Bach", der die Laudatio hielt, mahnte an, Vorschläge einzureichen. Schließlich fänden in Zeitz aller zwei Tage Veranstaltungen statt, die oft von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet würden. Büttner dankte der Stifterin Herta Wolfsohn, die immerhin 100 000 Mark für diesen guten Zweck bereit gestellt hatte. Eine hervorragende Idee, hob Büttner hervor, um künstlerisch tätige Jugendliche zu fördern und dies zugleich mit dem Gedenken an die Opfer des Faschismus zu verbinden. Denn der Mann, dessen Namen die Stiftung trägt, war der Schwiegervater von Frau Wolfsohn, den sie 1932 in Berlin kennen lernte. Nach dem Erlass der Nürnberger Rassengesetze 1935 blieb Wolfsohn im faschistischen Deutschland nichts erspart. Im Oktober 1944 wurde er in Auschwitz vergast. Mit Wolfsohns Namen falle der Schatten von Auschwitz nach Zeitz, so Büttner.
Für eine stimmungsvolle Umrahmung sorgten das Orchester des Theaters Zeitz und Schüler der Zeitzer Musikschule. Wobei Matthias Janak (Gesang) und Andre Köhn (Klavier) mit "Wenn ich einmal reich wär" besonders gut ankamen. Ob Reiner Eckel, der als SPD-Landtagsabgeordneter die Moderation übernommen hatte, schlecht vorbereitet oder angesichts der Ehre zu aufgeregt war, bleibt offen. Doch der Moderation fehlte jeglicher Schwung, grammatische und semantische Fehler erschwerten das Zuhören sehr.