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Anwohner sehen Erfolg Anwohner sehen Erfolg: Neue Verkehrsführung in der August-Bebel-Straße in Zeitz

Von Torsten Gerbank 22.08.2017, 05:00
Mareike Pach und Christian Bradatsch, hier mit John-Valentin (2), sagen, die Wohnqualität in der Bebelstraße habe sich mit den neuen Regelungen verbessert.
Mareike Pach und Christian Bradatsch, hier mit John-Valentin (2), sagen, die Wohnqualität in der Bebelstraße habe sich mit den neuen Regelungen verbessert. Hartmut Krimmer

Zeitz - Während Facebook-Freunde im Internet kein gutes Haar an der neuen Verkehrsführung in der Zeitzer August-Bebel-Straße lassen, schlagen Anwohner moderatere Töne an. Taxifahrer sind geteilter Meinung. Da wird einerseits von einer „bekloppten Idee“ gesprochen, andererseits davon, dass man den Sinn verstehe, die Situation aber unglücklich gelöst sei.

Bebelstraße: Autos werden zu natürlichen Hindernissen

Rückblick: In der Bebelstraße kann jetzt auf beiden Seiten geparkt werden. In der vergangenen Woche sind dafür die Markierungen auf der Straße aufgebracht worden. Bergauf rechts abgestellte Fahrzeuge werden so zu natürlichen Hindernissen und zwingen Autofahrer immer wieder zum Halten oder Langsamfahren, weil der Gegenverkehr beachtet werden muss.

Laut Verkehrsentwicklungskonzept soll das helfen, den Verkehr zu entschleunigen und die Straße für Lkw-Fahrer uninteressanter zu machen. „Das ist so ein Schwachsinn, was da gemacht wurde und es wurde wieder Geld verschleudert, das wo anderes dringender gebraucht wird“, schreibt im Internet ein Gegner der neuen Verkehrsführung. Mareike Pach (24) und ihr Partner Christian Bradatsch (26) sehen das anders.

Das Paar wohnt in der Bebelstraße und es sagt, dass die Lösung die richtige sei, dass der Verkehr in der Tat beruhigt werde und die Wohnqualität steige. Slalomfahren und geparkte Fahrzeuge sei kein Problem. Ähnlich sieht es auch Anliegerin Cornelia Postler (46). „Ich finde die Lösung großartig“, sagte sie. Mit ihr würden selbst Lkw-Fahrer zum Bremsen veranlasst. Anwohner Eberhard Buchheim (66) habe sich über die neue Verkehrsführung noch keine druckbare Meinung gebildet, aber langsamer werde gefahren.

Taxifahrer Schulz: Unglücklich gelöst

Taxifahrer Andreas Schulz (46) sagte, dass er den Sinn der Neuregelung verstehe, es sei aber unglücklich gelöst. Da gebe es zwar auf der einen Seite extra gebaute Parkbuchten, aber nur einen Teil davon könne man nutzen. Dafür stehen nun andere parkende Autos „mitten auf der Straße“.

Das Fahren in der Straße sei aber machbar, sagt er. Kollege Olaf Gerisch (62) spricht allerdings von einer „nervigen Fahrerei“. Das Slalomfahren sei schon eigenartig. Er glaube zudem, dass noch nicht alle Markierungen zu Ende aufgetragen sind. Manches sei ein bisschen unübersichtlich.

Taxiunternehmerin Jacqueline Meiner sagt, sie blicke mit etwas Sorge auf den Winter, wenn die Straße vielleicht etwas rutschig ist. Wenn man dann Schlängellinie fahren muss, sei die Rutschgefahr viel größer als wenn man nur geradeaus fährt. Randolf Kipping, der Zeitzer Betriebsleiter der Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis, sieht die Situation für den Linienverkehr als nicht problematisch. Die Busse würden die Bebelstraße eh nur bergab fahren, das sei unproblematisch. Und beim Rechtsabbiegen von der Gleinaer in die Bebelstraße, müsse man halt noch ein bisschen vorsichtiger fahren, aber das funktioniere.

Wie sich die Stadtverwaltung zur Kritik im sozialen Netzwerk Facebook positioniert, dazu gab es auf MZ-Anfrage am Montag keine Antwort aus dem Rathaus. (mz)

Die Diskussion im Internet:

Bergauf rechts parkende Autos sind natürliche Hindernisse.
Bergauf rechts parkende Autos sind natürliche Hindernisse.
H. Krimmer