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Ärger um Ortumfahrung Ansiedlung im Gewerbegebiet Droßdorf: Investor möchte Klarheit

15.04.2021, 15:23

Droßdorf - „Am Donnerstag wird es eine Videokonferenz mit meinem Architekten und Herrn Leier geben. Ich hoffe, dass dann ein bisschen mehr Klarheit herrscht“, sagt Srboljub Stancic gegenüber der MZ. Der Geschäftsführer der westfälischen FH Finnholz will im Gewerbegebiet Droßdorf für einen zweistelligen Millionenbetrag 60 neue Arbeitsplätze schaffen.

Ärger über Debatte um Ortsumfahrung für Gewerbegebiet in Droßdorf

Doch die jüngste Ankündigung von Gutenborns Bürgermeister Stefan Leier (CDU) hat Stancic irritiert. Leier wollte nämlich geprüft wissen, ob ein Flächentausch zugunsten einer sicheren Trasse für eine zukünftige Ortsumfahrung von Droßdorf möglich sei.

„Ich bin überfragt, was Herr Leier wirklich will. Irgendwie fühle ich mich gerade wie zwischen den Stühlen. Das ist schon ärgerlich“, so Stancic. Generell aber könne er sich schon einen Tausch vorstellen. „Ich habe kein Problem, der Gemeinde entgegenzukommen. Aber ich müsste schon wissen, wo diese Fläche genau liegt und vor allem, wie groß die ist“, meint der Geschäftsführer.

Klärendes Gespräch zwischen Parteien

Denn fest stehe, dass die gesamten anvisierten 4,5 Hektar benötigt werden. „Wir brauchen vor allem eine große Lagerkapazität, weil wir in Droßdorf Holzwände und -rahmen produzieren wollen“, sagt Stancic. Erste Gespräche mit Maschinenlieferanten seien geführt, demnächst soll es an den Businessplan gehen. „Um dem Maschinenbauer zu sagen, was wir brauchen, müsste ich wissen, wie groß die Hallen sein werden. Dazu bräuchte ich genaue Angaben“, erklärt der Investor. Noch sei aber Zeit, alles in Ruhe zu klären.

Uwe Kraneis (parteilos), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst, der maßgeblich daran beteiligt war, dass das westfälische Unternehmen seine Fühler nach Droßdorf ausgestreckt hat, freut sich, dass es ein klärendes Gespräch geben wird. „Ich finde es gut und lange überfällig, dass die Gemeinde mit dem Investor das direkte Gespräch sucht“, so Kraneis.

Verärgerung über Gutenborner Bürgermeister: Tritt er auf die Bremse bei Investition?

In der Vergangenheit hatte er eher das Gefühl, dass der Gutenborner Bürgermeister in Sachen Investition auf die Bremse tritt. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates gab es deswegen auch einen lautstarken Schlagabtausch zwischen den beiden Bürgermeistern.

„Herr Leier hätte seine Bedenken zur Ansiedlung ja als Mitglied des Verbandsgemeinderates bei der dafür notwendigen Änderung des Flächennutzungsplanes äußern können. Stattdessen hat er genauso dafür gestimmt, wie die meisten anderen“, hofft Kraneis, dass die Investition durch eine mögliche Ortsumgehung nicht gefährdet ist. „Wir reden von einer Baumaßnahme des Bundes in frühestens 20 bis 25 Jahren.“ (mz/Matthias Voss)