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Anglerverein Anglerverein: Mehr Geld für Fische

Von claudia petasch 22.02.2013, 18:49
Im Dezember haben Angler rund 300 Kilogramm Regenbogenforellen in den Revierparkteich Profen eingelassen. Das entspricht etwa 1 000 Fischen. Im Foto: Maik Hähnlein.
Im Dezember haben Angler rund 300 Kilogramm Regenbogenforellen in den Revierparkteich Profen eingelassen. Das entspricht etwa 1 000 Fischen. Im Foto: Maik Hähnlein. PRIVAT Lizenz

zeitz/MZ - Man stelle sich vor: 80 Kormorane fliegen am Kretzschauer See ein, stürzen sich aufs Wasser und fangen die Fische raus. Mit einem mal würden der Kreisanglerverein „Weiße Elster“ Zeitz, der das Gewässer nutzt und pflegt, einen Zentner Fisch verlieren. Und das Ganze ist gar nicht so abwegig, erklärt Karl-Ulrich Axthelm, Vorsitzender des Vereins. „Die Kormorane sind nach wie vor ein Problem, wenn sie in großer Anzahl einfallen, bedeutet das für uns einen hohen Fischverlust“, so Axthelm. Denn ein Kormoran verzehrt pro Tag etwa ein halbes Kilogramm Fisch.

Inzwischen beschäftigt sich auch das Landwirtschaftsministerium mit der Problematik. Axthelm hofft, dass von dort bald genauere Informationen an die Anglervereine gehen. Derzeit können die Ehrenamtliche nur reagieren, indem sie durch Einsetzen von Fischen versuchen, den Bestand aufrecht zu erhalten. Erst im Dezember gab es eine solche Aktion, bei der Forellen unter anderem in den Revierparkteich in Profen eingesetzt wurden. 300 Kilogramm, das entspricht etwa 1.000 Forellen, sind in den Teich gekommen.

In diesem Jahr will der Verein ähnliche Aktionen starten. Für 2013 ist dafür eine stolze Summe von 15.500 Euro eingeplant. Von diesem Geld werden Fische in ortsansässigen Fischereibetrieben oder dem Landesanglerverband gekauft und in die Gewässer der Region gesetzt. „Das ist sehr viel Geld, wir hatten sonst immer um die 6.000 Euro, mal auch 10.000 Euro eingeplant“, so Axthelm. Er betont, dass es sich dabei ausschließlich um Geld des Vereins handelt. Dieser lebt ohne Zuschüsse, nur von den Mitgliedsbeiträgen und darauf ist Axthelm stolz. „Wir haben eine solide finanzielle Basis“, sagt er.

In Sachen Gewässerpflege und Naturschutz ist in diesem Jahr noch mehr geplant. So soll eine Maßnahme am Kretzschauer See fortgesetzt werden, die in 2012 begonnen wurde. Gemeinsam mit der Gemeinde hatten die Angler im Bereich von der Jugendherberge bis zum Bad Bäume gefällt - dort wo es nötig war. Nun soll noch der vordere Bereich des Sees folgen. Auch in Kayna waren die Ehrenamtler fleißig, haben an den vereinseigenen Teichen die Uferböschung stabilisiert. „Dort ist auch noch was geplant, zum Beispiel die Weggestaltung“, sagt Axthelm.

Zu hegen und zu pflegen haben die Angler seit kurzem zwei Gewässer mehr, denn sie haben neue Pachtverträge abgeschlossen. Seit dem Sommer gehört der Hasselteich in Droyßig dazu, er kann ab diesem Jahr genutzt werden. Der kleine Teich in Kretzschau vor dem Seniorenheim wird nun auch von den Anglern betreut. Dort sollen Kinder und Jugendliche die Chance bekommen, sich an die Freizeitbeschäftigung heranzutasten.

Ein Anglerfest soll es im Sommer auch geben, so der Vorsitzende. Ob es wieder im Schlosspark stattfindet, dass weiß er noch nicht. „Wir hatten das im vergangenen Jahr zum ersten Mal probiert, gemeinsam mit den Jägern. Aber der Schlosspark machte zu wenig Werbung und es kamen nicht viele Gäste“, so Axthelm. Deswegen sei sich der Verein noch nicht schlüssig, ob er es noch einmal versucht oder wieder zurück an den Kretzschauer See geht.