Aktionstag in Naumburg Aktionstag in Naumburg: In Eiseskälte gegen Krieg
Naumburg. - Rock- und Popmusik, Info-Stände von Parteien und Vereinen, Friedenstauben als Symbole - am Sonnabendnachmittag war der Naumburger Marktplatz geprägt vom friedlichen Protest gegen den Krieg im Irak. Organisiert vom Freien Radio Naumburg (FRN) und dem Friedenskreis, fand hier ein Aktionstag statt, dessen Motto "Naumburger gegen den Krieg - Brücke zum Frieden" trotz eisig kalten Windes zahlreiche Menschen - vor allem junge - einte.
"Unsere Gedanken sind bei dem leidgeprüften Volk im Irak, den 22 Millionen Menschen dort, von denen die Hälfte Kinder sind", betonte Landrat Harri Reiche zur Eröffnung der Veranstaltung. Er bedauerte, dass die USA und Großbritannien eine Ausnutzung der politischen und diplomatischen Spielräume zur Abrüstung des Irak nicht zuließen. "Es muss eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen geben und eine friedliche Konfliktlösung durch die Vereinten Nationen", forderte Reiche. Demonstrationen sollten in diesen Tagen nicht nur als Recht, sondern als Pflicht betrachtet werden. Zum Aktionstag, dessen musikalischer Part bestritten wurde von den Bands Frequenz, Black Design und Blue life, waren SPD, PDS, Grüne, Friedenskreis, DGB, der Behindertenverband, der Deutsche Kinderschutzbund, die Heilsarmee und das Deutsche Rote Kreuz mit Info-Ständen zur Stelle.
Letzteres beispielsweise hoffte unter anderem auch auf Spenden, denn: "Solange unser Spendenkonto für den Irak besteht - und das ist seit Beginn des Krieges -, ist im Burgenlandkreis nicht ein einziger Cent eingezahlt worden. Das gibt uns schon sehr zu denken", meint Marlis Heidenreich, Sachgebietsleiterin beim DRK, hat dafür aber auch eine Erklärung parat: "Die Leute meinen, da wir den Krieg nicht wollen, sollen sich die kümmern, die ihn führen. Allerdings wird so den Not leidenden Menschen im Irak nicht geholfen." Marlis Heidenreich betonte, dass das DRK derzeit die ersten Hilfstransporte in irakische Städte zusammenstelle. Schwerpunkte seien die Versorgung mit Trinkwasser und Medikamenten.
Ganz nach Plan verlief der Aktionstag aber nicht. Radio FRN hatte ursprünglich geplant, diesen live zu übertragen, doch machten die Kosten ein Strich durch die Rechnung. Vereinsvorsitzender Ralf Scheibe: "Das hätte rund 200 Euro gekostet. Zu viel angesichts dessen, dass uns dieses Jahr das Budget um 20 000 Euro gekürzt wurde." Geschäftsführer Hannes Tier sieht das Ziel dennoch erreicht: "Wir wollten als Radio Flagge zeigen für den Frieden. Das ist gelungen."