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25-jähriges Jubiläum 25-jähriges Jubiläum: "Wir haben einen hohen Qualitätsstandard"

Von Mathias Voss 01.05.2019, 10:00
Betriebsleiter Ulrich Siebert bei der täglichen Qualitätskontrolle, Im Hintergrund sein Nachfolger Georg Christoph. Er wird derzeit eingearbeitet.
Betriebsleiter Ulrich Siebert bei der täglichen Qualitätskontrolle, Im Hintergrund sein Nachfolger Georg Christoph. Er wird derzeit eingearbeitet. H. Krimmer

Drossdorf - Die großen Teigfladen werden hauptsächlich aus Wasser, Mehl und Hefe plus etwas Salz und Backmittel gemischt. Im nächsten Vorgang werden sie geformt und gebacken. Und nach der schnellen Tiefkühlung gehen die fertigen Brötchen in die Verpackung. Das passiert fast alles automatisch, aber dennoch gibt es an jeder Ecke Mitarbeiter, die darauf achten, dass in den Maschinen alles ordentlich abläuft. „Wir haben einen hohen Qualitätsstandard. Und den wollen wir auch halten“, sagt Ulrich Siebert. Seit 25 Jahren ist er der Betriebsleiter der Sinnack Bäckerei im Gewerbegebiet in Droßdorf. Genau seitdem es die Außenstelle des Bocholter Unternehmens hier gibt.

25-jähriges Jubiläum: Start im März 1994

Im März 1994 konnte nach der Einarbeitung der ersten 35 Mitarbeiter und der Installation und Vorbereitung der Maschinen der erste Probelauf gestartet werden. Kurze Zeit später waren es schon über 60 Frauen und Männer, die an dem Produktionsstandort in der Gemeinde Gutenborn beschäftigt waren. Mittlerweile sind es fast doppelt so viele. Im Januar wurden 15 Mitarbeiter für ihre 25-jährige Betriebszugehörigkeit von der Unternehmensführung ausgezeichnet.

Gearbeitet wird im Drei-Schicht-System, am Wochenende und an Feiertagen aber stehen die Bänder still. Weite Fahrten zur Arbeit haben die Beschäftigten nicht, sie kommen fast ausschließlich aus dem Süden von Sachsen-Anhalt und der Region um Gera. Siebert selber wohnt seit 20 Jahren in Osterfeld. Doch für den 62-Jährigen ruft langsam die Rente. „In zweieinhalb Jahren ist Schluss für mich. Deswegen arbeite ich jetzt schon meinen Nachfolger ein“, meint der Betriebsleiter.

Hohe Qualität stets das Maß

Und dieser Georg Christoph wird sich ebenfalls ganz besonders um die Qualität der Baguettes, normalen Brötchen oder weiteren Aufback-Produkten kümmern müssen. Denn kontrolliert wird bei Sinnack in Droßdorf fast ständig. „Und da kommen Kontrolleure nicht nur wegen der DLG- oder IFS-Preise, sondern auch von den Großkunden, mit denen wir zusammenarbeiten. Und das immer unangekündigt“, erklärt Siebert. Diese Auszeichnungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und die „International Featured Standard“-Zertifizierung nimmt Sinnack natürlich gern mit.

Erst im März gab es wieder fünfmal Gold für die verschiedenen Steinofen-Spezialbrötchen, die auch in Droßdorf hergestellt werden. Fast wichtiger aber sind die Kontrolleure, die von Aldi, Lidl oder Edeka in die dortige Großbäckerei bestellt werden. Dann muss Ulrich Siebert alles stehen und liegen lassen.

„Wenn so jemand vor der Tür steht, habe ich noch 20 Minuten, um in Bocholt Bescheid zu sagen und unseren eigenen Qualitätsmanager nach Droßdorf zu bestellen. Denn dann geht es schnell in die Produktion. Da gibt es keine Chance, irgendwas zu verwischen“, erklärt der 62-Jährige. Und dann kommt ein Metallsuchgerät genauso zum Einsatz wie Stichproben genommen werden.

150 Tonnen Backwaren je Tag

Überprüft werden aber auch Mitarbeiter, ob die regelmäßig geschult werden und natürlich die Sauberkeit. Größere Beanstandungen hat es in 25 Jahren nicht gegeben. Genauso wenig wie Unglücke, wie der Großbrand 1995 im Hauptwerk in Bocholt. „Ab und zu liest man was im Internet, wenn sich ein Kunde über ein Produkt von uns beschwert. Aber mehr ist es nicht“, so Siebert.

Vor genau zehn Jahren vergrößerte sich Sinnack in Droßdorf mit dem Bau einer weiteren Produktionshalle. Dadurch konnte weitere Brötchensorten mit Körnern ins Sortiment genommen werden.

Später folgte dann für knapp sieben Millionen Euro eine weitere neue Produktionslinie mit Steinöfen. Nachdem vor rund drei Jahren die neue Verpackungsanlage eingeweiht werden konnte, soll nun die alte Back-Anlage nach 25 Jahren einer Modernisierung weichen. Die Planungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Eine zusätzliche Produktionshalle ist dagegen erst einmal nicht vorgesehen, auch wenn die Grundstücksflächen dafür ausreichend vorhanden wären.

Sinnack in Droßdorf ist nicht einfach nur ein Unternehmen, das knapp 120 Menschen eine Arbeitsstelle bietet. Die gegenüberliegende Spedition Hövelmann hat sich extra wegen der Großbäckerei vergrößert. „Alle 45 Minuten geht ein voll beladener Lkw raus. Insgesamt produzieren wir 150 Tonnen Backwaren - pro Tag“, ist Siebert nicht ohne Grund stolz. Im sozialen Bereich betont er die gute Zusammenarbeit mit der Zeitzer Tafel, die dreimal in der Woche kostenlos Ware in Droßdorf abholt. Und mit der unmittelbar angrenzenden Bagel Bakery verstehe man sich auch gut. „Wir helfen uns gegenseitig, wenn es mal Probleme gibt. Das ist eine gute Nachbarschaft“, meint der Betriebsleiter. (mz)

Marlies Hilger gehört zum Droßdorfer Sinnack-Team.
Marlies Hilger gehört zum Droßdorfer Sinnack-Team.
H. krimmer